Diabolic - Infinity Through Purification

Review


 
Woran denkt der beleckte Heavy-Fan, wenn er das Wort "Florida" hört? Wohl kaum an Urlaub, so wie evtl. der Rest der Hörerschaft. Aus Florida kommen Bands, die den Death- oder Black-Metal prägten: Morbid Angel, Deicide oder die Gore-Helden Cannibal Corpse. Da wird eine Band aus Tampa, die "Diabolic" heißt, auf ihrem neuen Album "Infinity Through Purification" (Century Media) wohl kaum Blasmusik spielen.
Blastmusik spielen sie, brutalst-möglichen und technisch enorm anspruchsvollen Death-Metal. 1998 erschien ihr erstes reguläres Album "Supreme Evil", nach zwei weiteren handelt es sich heute also um den vierten Release des düsteren Quartetts. Im Juli enterte man zusammen mit Produzent Neil Kernon (Cannibal Corpse, Nevermore, Testament) das Studio. - Das Ergebnis klingt fast wie der Soundtrack zur Apokalypse. Mit dem Unterschied, dass die enormen (Emotions-) Ausbrüche in noch hörbare Bahnen gelenkt wurden. Die Musik gehört mit zum extremsten, was die Oberliga des Death-Metal zu bieten hat: Schlagzeuger Gael Barthelemy ist nicht von dieser Welt, vermutlich wurden seine Arme und Beine nach den Aufnahmen wegen Zerbröselung zwangsamputiert. Im Wechsel zwischen atmosphärisch-doomigen und geknüppelten Parts zeigt das Album seine Stärke - es wird nie langweilig. Die Gitarren erinnern mich an ruhigeren Stellen teilweise an den Sound der Sechssaitigen auf alten Amorphis-Alben, die ähnlich psychedelisch angehaucht klingen (hört Euch "Procession Of The Soulgrinders" an).
Nach diesem Hörgenuss heißt es tief durchatmen. So schnell wird Diabolic nichts in den Schatten stellen.

Mehr Death Metal Reviews