V.A. - Contaminated 5.0

Review

Hasst hier jemand seine bzw. ihre Nachbarn? Ich könnte da eine CD empfehlen, die bei längerem Genuss garantiert für kreischende Mitbewohner, abdrehende Haustiere und verängstigte Straßenpassantenblicke sorgen wird. Der Soundtrack zum ganz persönlichen Weltuntergang hat einen Namen: Contaminated 5.0 von Relapse Records.

Wie die Zahl schon zeigt, handelt es sich dabei um den fünften Überblick des Labels über seine Bands – 45 Tracks verteilt auf zwei CDs, zweimal über 70 Minuten voll auf die Fresse: Death-, Grind-, Thrash-, Black-, Doom-, Industrial-, Noise- und Hastenichgesehen-Metal geben sich hier die blutige Klinke in die Hand, Hardcore und Experimental zeigen ihre hässliche Fratze, und sogar der bucklige Ambientcore schlurft heran zum Stelldichein.

„Neurosis" , „Pentagram", „Nile", „Dying Fetus", „Exhumed" oder „Nasum" dürften dem durchschnittlich gebildeten Extrem-Metal-Fan (wenn ich ihn mal so nennen darf) noch ein Begriff sein, doch mit „27", „Employer, Employee", „Broken Bones" und vielen weiteren Namen gräbt man vermutlich in den tieferen Schichten des Underground. Wie auf jeder Label-Compilation verstecken sich wahre Perlen zwischen einer Menge durchschnittlichem Müll, der Spaßfaktor dieser Doppel-CD ist jedoch enorm! Da wird gebolzt und gegrowlt, geschrien und geknüppelt, dass es eine wahre Pracht ist ... fragt sich nur, für wen? Nach dem dritten Hördurchgang stellt sich bei mir langsam Abstumpfung ein, aber das „Kettensägenmassaker" war ja auch nur beim ersten Mal spannend.

Dem durchschnittlichen Alternative-Metal-Rock-Hörer wird das Album trotz verschwindend wenig ruhigerer Tracks sicherlich nichts geben, Freunde der härteren und härtesten Gangart könnten aber Gefallen an dem ein oder anderen Liedchen finden.

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