The Bronx Casket Co. - Hellectric


Stil (Spielzeit): GothicRock/Metal (62:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Regain Records (17.10.05)
Bewertung: Cooles Album! (7,5/10)
Link: www.bronxcasketco.com

Schonmal Lynyrd Skynyrds „Free Bird" in einer schleppenden Gothic-Version a la Type O Negative gehört? Der aktuelle Release von The Bronx Casket Co. gibt Euch das und noch viel mehr Schönes im dunklen Gewand zwischen Type O („Hallo Keyboardsound und Songstruktur!") und Pist.On („Moinsen Schlepp-Rock-Attitüde!") - düstere Mugge zwischen Metal und Rock, mit Keyboardeinsatz und stellenweise weiblichem Co-Gesang nebst Streichern.

Aufgenommen wurde „Hellectric", das dritte Album der Band um Overkill-Bassisten DD Verni, in den vergangenen fünf Monaten - und zwar dann, wenn während der Overkill-Tour etwas Zeit blieb. Verni ist nicht die einzige prominente Nase im Bandgefüge: Neben ihm, Keyboarder Charlie Calv und Drummer Tim Mallare gesellten sich Saitendehner Jack Frost (Seven Witches) und Myke Hideous alias Spy (ehemaliger Misfits-Frontmann) in der Funktion als Sänger hinzu.

Von wohliger, komplexer Langatmigkeit bis hin zu schlichten Goth'n'Rollern ist so ziemlich alles vertreten, was dem Düsterrocker Spaß macht. Der getragene, klare Gesang kommt oftmals mit leichtem Tremolo und klingt stellenweise ein wenig forciert und unecht, vermutlich um dem Ganzen einen zusätzlichen bösen Touch zu geben. Ich verstehe das allerdings eher als charmantes, bewusstes Augenzwinkern und nicht als Schwäche - schließlich spielt in meinem Kopfradio seit dem ersten Durchlauf permanent die Textzeile „Everything I Got - I Got From You" rauf und runter. Soll heißen: „Hellectric" hat kleine Hits zu bieten, rockt und groovt wie Danzig es gerne mal wieder würde und reiht zwischen vielen Zitaten eingangs erwähnter Bands eine prägnante Hookline an die andere. Dass es hin und wieder etwas schwülstig wird, nunja - das gehört eigentlich dazu.

Zwar schwächeln einige Nummern zwischendurch ein klein wenig, dennoch ist jeder der 12 Titel für sich genommen hörenswert, da liebevoll-aufwändig arrangiert. Zudem gibt's auf der CD das Video zum Opener „Little Dead Girl" im Stile von Tim Burtins „Nightmare Before Christmas" zu bewundern. Und das alles nenne ich dann letztlich ein cooles Album!

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