
Stil (Spielzeit): Positiver, melodischer Oldschool Hardcore (14:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Selbstvertrieb (2007)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/overheadkick
HC aus dem Pott – allerdings weniger wie CALIBAN, dafür mehr in Richtung CHAMPION oder FORCE OF CHANGE.
Genau, die relativ junge Band hat sich dem Oldschool-HC verschrieben, hat die typische Stimme dafür und natürlich auch die Gruppenshouts. Was ich an diesem Genre ja generell mag, ist die Themenauswahl, da es hier glücklicher Weise nicht nur darum geht, mit einer möglichst blutigen Wortwahl der verflossenen nachzutrauern, sondern sich mit dem Zustand der Gesellschaft auseinander zu setzen. Und auch da sind OK keine Ausnahme. Überhaupt wirkt die ganze EP ziemlich DIY. Angefangen vom Tonträger, der aussieht, als wäre er selbst lackiert worden bis hin zum Faltcover mit handschriftlichem Design.
Der Vergleich mit den Ibbenbührenern von FORCE OF CHANGE passt nur bedingt, da ich diese dann doch etwas schneller und chaotischer in Erinnerung hatte – eventuell könnte man von einer weniger poppigen Version von STRIKE ANYWHERE reden (wobei deren Sänger allerdings um Längen voraus ist). Sehr gut gefällt mir „Light In The dark“, wo sie auf einmal ein wenig ruhiger sowie rhythmischer werden und über einen Part hinweg richtig Atmosphäre aufbauen. OK fühlen sich eh auch im Midtempo zu Hause und preschen nicht nur in einem durch – die Songs sind dann auch nicht direkt wider zu Ende, sondern dürfen sogar ab und zu mal die zwei Minuten-Grenze überschreiten.
Für ein Demo geht die Qualität ganz in Ordnung (ihr erstes Demo "Purity is way Apart" 2006 konnte auch schon Spaß machen) und OK umschiffen teilweise ganz gekonnt die Klippen, die mich bis jetzt an diesem Genre eher weniger fasziniert haben. So haben ihre Songs so was wie einen Aufbau und sind nicht direkt nach dem Verbraten von ein paar Akkorden zu Ende und sie haben ab und zu eine richtige Dynamik und bewegen sich nicht die ganze Zeit nur auf dem gleichen Energielevel. Die Songs haben sich zwar nicht für die Unendlichkeit in meinem Hirn festgesetzt, aber ich schätze das Oldschool-HC-Fans der Platte durchaus etwas abgewinnen können und selbst für so Newschool-Lutscher wie mich sind OK ganz nett anzuhören. Außerdem fand ich in ihrem letzten Demo (2006) eine Zeile im Info sehr cool: „Wir sind eine positive HC-Band und finden Kickboxen auf Shows scheiße!“ Weiter so!