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Als ich mir die Bandmitglieder von HYRAX auf dem Plattencover anschaute, stellte ich mir zuerst die Frage, wer von den Vieren kann so garstig durch die Gegend brüllen? Was mir da mit dem Opener „I Never Thought" aus den Boxen dröhnt, groovt aber mehr als ordentlich. HYRAX. Da ist wahrlich Dampf im Kessel, die Bayern bieten einen harten Mix aus stampfenden Beats, drückenden Riffs und keifenden sowie melodiösen Gesang. Sauber!
Der zweite Song „Way Down" ist nicht ganz so brachial und braucht somit einige Anläufe, bis er überzeugt. Hier fehlt mir etwas der Druck und der Dreck, aber trotzdem klingt er sehr beachtlich, und die Eigenwerbung, wie irgendwas zwischen ROB ZOMBIE und IN FLAMES zu klingen, kann ich bestätigen. Nicht umsonst konnte die Band schon einige Wettbewerbe für sich entscheiden und hat zuletzt bei Rock im Park mal eben 2500 musikbegeisterten Festivalbesuchern den Hintern versohlt.
An HYRAX gefällt mir die Tendenz zu „alten Sounds" und nicht das schemaartige Abarbeiten von neumodischen Corephrasen. Der dritte Song „Social Loves You" drückt dann wieder heftig ans Ohr und überzeugt mit einem sehr melodiösen Refrain und einem heavy Gitarrenriff. Schon nach dem dritten Song kann ich deutliche Trademarks festmachen, selten für Bands in diesem Stadium. Das liegt nicht zuletzt an der erstklassigen Produktion, die für diese Art von Musik auch dringend notwendig war. Seperate Sound Studios haben hier eine Toparbeit abgeliefert und HYRAX im bestmöglichen Licht erscheinen lassen.
Der Rausschmeißer „College Girls" überzeugt mich allerdings im Refrain gar nicht, der ist mir viel zu poppig geraten und endet auf „... I wanna fuck you". Das harmoniert mit dem klaren Gesang in diesem Fall nicht, aber der Bassist wertet den Song ordentlich auf, indem er sich mal richtig künstlerisch betätigt.
Trotzdem: HYRAX sind auf jeden Fall reif für ein Album, live konnte man die Band schon im Vorprogramm von FREEDOM CALL, SEGARD und J.B.O sehen. Eventuell haben die Letztgenannten die Bayern wieder auf der anstehenden Wintertour im Gepäck?
Stil (Spielzeit): Moderner Metal Groove (12:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Regioactive (21.09.12)
Bewertung: 7 / 10