Devilinside - Volume One

Review


 
Die ehemaligen Disembodied-Mitglieder Joel Andersen und Tony Byron wollten es nach der Auflösung ihrer Metalcore-Combo noch einmal wissen. Auf „Volume One" (Century Media) von Devilinside platzt ihnen jedenfalls beeindruckend der Arsch.
Das geht an die Nerven, denn laut und lärmig fräsen sich schräge Gitarrenstaccati ins Hirn, dazu groovt und stampft es inbrünstig vom Schlagzeug herüber, Eingängigkeit sucht man nahezu vergebens. Devilinside haben genügend Melodie und Geradlinigkeit in ihren Songs, um Bands wie The Dillinger Escape Plan nicht zu nahe zu kommen, ein durchschnittlicher Metalcore-Hörer bekommt dennoch ungewohntes Futter von dieser Kapelle. „Wir wollen einfach nur brutal und hart klingen ...", so Andersen. Hab ich gemerkt, und mir gefällt's. Abwechslungsreichtum wurde hier groß geschrieben; teils verbinden noisige Interludes die Tracks, hier und da gibt's kleine Erholungspausen („Canyons" ist beispielsweise ganz akustisch gehalten) und insgesamt bleibt das Album unvorhersehbar und herausfordernd.
Eine gewöhnliche Metalcore-Band sind Devilinside ganz gewiss nicht, Stampfer wie „Burden's Gift" klingen eher nach einem dreckigen Bastard aus Sepultura und Heaven Shall Burn. Wobei der Vergleich mit letzterer Band generell eher hinkt, denn Devilinside gehen einen Zacken erdiger und grober zu Werke. Wer bei diesen Vergleichen dennoch feuchte Hände bekommt und bereit ist, sich mit einem Album ein wenig länger auseinanderzusetzen, der wird mit „Volume One" viel Freude haben.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!

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