Raunchy - Confusion Bay

Review

Label/Vertrieb: Nuclear Blast

Die gut gemeinten Vergleiche mit den aufgelösten (aber inzwischen wieder reanimierten) Hightech-Metallern Fear Factory, die bei erscheinen des Debüts „Velvet Noise" der hoffnungsvollen dänischen Band Raunchy immer wieder angeheftet wurden, sind spätestens jetzt Fehl am Platz. Denn zumindest der letzte Fear Factory Output war mehr als langweilig und uninspiriert. Raunchy können definitiv mehr.

Der beste Beweis dafür ist das neue, mächtig arschtretende Album „Confusion Bay" (Nuclear Blast). Ich würde Raunchy eher als eine einen Tick modernere Version der genialen Soilwork bezeichnen. Denn die fünf Jungs bedienen sich an fast den gleichen Zutaten und die ein oder andere Melodie oder Idee hätte durchaus auch auf einem der letzten beiden Alben von Soilwork stehen können.
Trotzdem, eigenständig genug dominieren auf dem zweiten Album der Dänen nach vorne preschende Songs mit dem richtigem Maß an kloppender Härte, mal wuchtigen mal groovenden Thrash-Riffs, fettem Double-Bass-Gedresche, genau richtig eingesetzten epischen Synthie-Sounds und einem Gesang, der locker flockig mal eben zwischen Hardcore-Frust und himmlischer Pop-Verzückung hin und her pendeln kann ohne dabei zu gewollt zu klingen.

Fast jeder Song hat etwas Hittiges an sich und zündet schon spätestens beim zweiten Hören, denn Raunchy sind betont straight, aber nicht einfach. Hier hat man sich viel Mühe gegeben, um packende und heftige Songs zu kreieren. Checkt z.B. mal die Smasher „Summer Of Overload" oder „9-5" aus. Trotz aller Modernität, ist die Produktion zum Glück nicht zu klinisch geraten, obwohl ich doch manchmal etwas die Tiefe und ein paar Gänsehaut-Parts vermisse, die die kantige Scheibe etwas abrunden würden.

Abgesehen davon, geiles Ding. Wer also auf Bands wie Fear Factory, Mnemic, aber auch neuere Soilwork oder sonstigem modernen Metal (nicht Nu Metal!) steht, sollte hier unbedingt reinhören.