Wulfgar - Midgardian Metal



Stil (Spielzeit): Viking Metal (41:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Trollzorn/Soulfood (19.03.10)
Bewertung: 5,5/10

Link: http://www.wulfgar.se
Herzlichen willkommen zu einer Scheibe, die zeigt, wie trotz klasse Musiker und eigentlich guter Songs doch erschreckend wenig Gutes in Erinnerung bleibt. Ich habe „Midgardian Metal" einige Male konzentriert gehört, doch die meisten der Songs rauschen nach wie vor an mir vorbei, obwohl sie handwerklich eben alles andere als schlecht sind. Klingt paradox? Ein wenig ist es das auch, ich schiebe den fehlenden Wiedererkennungswert der meisten Titel allerdings auf die große Vorhersehbarkeit des Materials.

Mit dem WULFGAR-Debüt „With Gods And Legends Unite" bin ich absolut nicht warm geworden, nein, weniger noch: Ich fand es fürchterlich. Das war Viking Metal nach Schema F, ohne Seele, ohne Neuerungen, ohne große Momente. „Midgardian Metal" ist zwar definitiv höher anzusiedeln, ein durchgehend gutes Album oder gar Meisterwerk ist es aber definitiv nicht. Ja, die fünf Bandmitglieder Emil (Vocals), Jimmie (Gitarre), Reine (ebenfalls Gitarre), Morgan (Bass) und Thommy (Drums) haben es zumindest musikalisch definitiv raus: Mal wird mit viel Doublebass-Power die Brechstange rausgeholt, dann wieder wird im Midtempo vor sich hin gegroovt oder es erklingen harmonische Gitarren und Doppel-Leads, wie sie IRON MAIDEN früher nicht besser hin bekommen hätten (der Titeltrack). Aber es fehlt dem schwedischen Trupp nach wie vor an Eingängigkeit. Das soll nicht heißen, dass die Viking-Songs nicht ihre melodischen Momente hätten, im Gegenteil. Aber es handelt sich bei weitem nicht um Killermelodien, die man förmlich in den Kopf gehämmert bekommt, und sie sind eben absolut vorhersehbar. Man kann sie höchstens in den Gehörgängen behalten, wenn man sich „Midgardian Metal" schön und noch schöner hört. Ausnahmen sind der durchgängig hörenswerte Titeltrack und „Norsemen Of Steel", das mit seinem Refrain (mit cleanen Vocals!) tatsächlich schon im ersten Anlauf in der Hirnrinde kleben bleibt. So sollte sich eigentlich das gesamte Album anhören, dann würde ich ohne weiteres eine weit höhere Note vergeben.

Leider ist letztgenannter Track der einsame Höhepunkt des zweiten WULFGAR-Longplayers, so dass sich „Midgardian Metal" wohl nur für absolute Hardcore-Fans oder Anhänger von kopierten Scheiben (an einigen Stellen denkt man ziemlich deutlich an eine Truppe, deren aus zwei Worten bestehender Bandname mit zwei A beginnt) eignet.

Mehr Pagan / Viking Metal Reviews