Q-Box - Pentenridian Space Cowboys


Review

Stil (Spielzeit): Progressive Metal (53:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Finest Noise / Radar (12.3.2007)
Bewertung: Hörenswert. 6/10
Link: http://www.jointheqbox.de/

Während die Morgensonne in mein Zimmer knallt, der Boiler das Wasser für die Dusche vorbereitet und die Sommerlaune langsam aber sicher meinen Verstand vom Frost befreit, erscheint mir "Pentenridian Space Cowboys" mit den warmen Farben auf dem Cover als das genau Richtige. Die Bayern überraschten mich insgesamt positiv, da ich instinktiv mit etwas viel Belangloserem gerechnet hatte.

Solide und zuverlässig knattern die Instrumente, die staubtrockene Stimme schreit und mein rechter Fuß gibt die ganze Zeit Gas. Die Stücke ziehen an mir vorbei, während der Fahrtwind aus den Boxen meine Haare zum Flattern bringt. Zugegebenermaßen überrascht mich das doppelläufige Schlagzeugstottern ziemlich, denn alles in Allem war ich eher auf etwas Ruhigeres gefasst. Das Fahrgefühl wird aber stets durch Gitarrenpausen unterbrochen, welche den Hörer aufkratzen und nervös machen. Geringe Dosen Testosteron spritzen in die Maschinen. "In Transparent Poison" bedient sich die Band nun doch irgendwie am Regal für klare Gesänge; ihr Handwerk beherrschen sie da zwar ebenfalls, doch passt das meiner Meinung nach nur bedingt zu dem dürren, heißen und trockenen Flair, den das Album ansonsten hat.
Mit dem kurzen Stück "Shredder" treten sie eine ganz andere Türe auf. Hart, kompromisslos und schnell wetzen sie die Waffen; die animalischen Laute aus der Bauchgegend verkünden den Einbruch der Nacht. "In Vains And Amiss" oder auch in "Tale Of Insanity" orientieren sich nun an momentanen Trends, ob das in der Absicht der Band lag, weiß ich nicht, doch diesen Wechsel von hymnischem klaren Gesang zu emotionalen Wutschreien findet man ja an jeder Straßenecke. Es lässt sich aber trotzdem nicht abstreiten, dass sie dabei trotzdem keine schlechte Figur machen. Im Kontrast zu den Stücken kommen in "Lust" nun kunstvolle Gitarrensoli und akustische Gitarren in Einklang und steigern sich zusammen zu einem gut durchdachten, soliden Fundament - wirklich gute Arbeit. Ein etwas fader nachgeschmack bleibt trotzdem nach "Misery", dem letzten Stück, da nun leider viel zu tief in die Klischee- Kitsch- und Schmalzkiste gegriffen wird, was einem Album dieser Art leider einen Zacken aus der Krone bricht.

Ein schönes Album mit viel Tiefgang, das steht fest. Insgesamt werden aber viele Brücken geschlagen, die es leider in etlicher Ausführung irgendwie schon gibt und irgendwann leider an Überraschung einbüßen. Der Eindruck bleibt aber durch die Bank gut.

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