Bayside - Acoustic


Review


Stil (Spielzeit): Emo (39:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory/Soulfood (24.03.06)
Bewertung: Nett, aber nicht herausragend (5/10)
Link: www.baysideisacult.com

Mit „Acoustic“ veröffentlichen BAYSIDE nun mittlerweile ihr drittes Album. Hauptsächlich handelt es sich hierbei jedoch um neu eingespielte Akustikversionen von alten Songs. Hinzugekommen ist „Winter“, welches auf der letzten Tour geschrieben wurde, „Megan“, eine Coverversion von den Smoking Popes, „Baby Britain“, ein Elliot Smith Cover, und der neue Song „Paternal Reversal“.

Grund dieser etwas anderen Veröffentlichung ist der plötzliche Unfalltod des Drummers während der „Never Sleep Again“-Tour Ende Oktober 2005. Danach wollten BAYSIDE eigentlich die Tour verlassen, haben diese dann aber aufgrund des enormen Zuspruchs der Fans zu Ende gespielt. Dies geschah dann allerdings als Akustik-Duo, da nicht nur der Drummer verstorben, sondern auch der Bassist schwer verletzt im Krankenhaus lag. Nach der Tour wurden die Stücke dann nochmals im Studio eingespielt. Herausgekommen ist „Acoustic“, welches des öfteren unschöne Reaktionen hervorgerufen hat. Denn mit solchen Dingen begibt man sich ganz schnell auf eine gefährliche Gradwanderung, da man die CD einerseits als Tribut an den verstorbenen Drummer sehen kann oder andererseits als rücksichtslose Geldmacherei aus dem tragischen Unfalltod. Abgesehen von dieser doch recht zwiespältigen Tatsache ist es aber eigentlich eine ganz nette Scheibe geworden. Zwar gibt es durchaus bessere Akustikalben, doch für einen ruhigen Abend eignet sich auch mal das Neulingswerk von BAYSIDE.

Die akustische Arrangierung der alten Stücke ist geteilt zu sehen, manche Songs gewinnen dadurch eindeutig an Stärke und sind besser als die Originalversionen, andere dagegen fallen dermaßen ab, dass sie irgendwie nur halbfertig klingen. Insgesamt hätte man an manchen Stellen etwas abwechslungs- und ideenreicher sein können. Denn des öfteren klingt es einfach zu anspruchslos und einheitlich. Trotzdem zwei Anspieltipps: „Blame It On Bad Luck“ und „Devotion And Desire“. Pluspunkt der CD: Die zusätzliche Bonus DVD mit der kompletten letzten Akustikshow auf der „NSA“-Tour, aufgezeichnet in Chicago, und noch ein paar kleineren Extras, wie etwa kurze Mitschnitte der Studioaufnahmen.

Fazit: Eigentlich nur für eingefleischte Bayside-Anhänger empfehlenswert.