Punk Rock
So sind sie jetzt z.B. eine Person mehr in der Band und haben weibliche Verstärkung in Form einer zweiten Gitarre. Allerdings lassen sie das nicht großartig raushängen, denn die Songs klingen immer noch wie CLOWNS. Aber jetzt können sie eben alles auch live genau wie auf Platte umsetzen. Dann hat sich doch noch irgendwie etwas im Sound der Aussis getan: Sie sind etwas poppiger, etwas verspielter und um einiges trippiger geworden.
Trippiger? Ja, und ich vermute, dass der Album-Titel eine Anspielung auf Drogen beinhaltet. Zumindest würde das aus meiner Sicht totalen Sinn ergeben. Denn bei Songs wie „Dropped My Brain“ klingt das schon irgendwie indisch angehaucht. Kennt hier jemand das Spiel FarCry4? Es gibt Stellen auf diesem Album, die wunderbar als Soundtrack für die „Unter-Drogen-Missionen“ dieses Spiels gepasst hätten ...
Und das zieht sich irgendwie durch das gesamte dritte Album der CLOWNS. Die Songs lassen sich mehr Zeit und da darf auch mal ein Intro nach einem Intro kommen. Und auch der Sänger hält sich etwas zurück und lässt den Instrumenten ein wenig mehr Platz, sich auszutoben. Außerdem ist das Geschrei ein wenig zurückgefahren worden.
Natürlich ist das hier immer noch klarer Hardcorepunk mit Melodie, gewetzten Messern und Druck – aber im Vergleich mit den beiden Vorgängerplatten doch etwas leichter zu verkosten. Und man hört die ganze Zeit, dass es CLOWNS sind. Aber sie scheinen zur Zeit auf einem Trip zu sein. Und so ist das Album ausschweifender, rockiger, melodischer und verspielter. Und kommt immer noch nicht an die unglaubliche Energie meiner beiden Showerlebnisse heran.
Dennoch stehen sie damit besser da, als ein Großteil jeglicher Konkurrenz. Denn nach wie vor haben sie tatsächlich einen eigenen Sound geschaffen. Nur der letzte Funke zum absoluten Meisterwerk fehlt weiterhin – aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
