Obskuria - Discovery Of Obskuria


obskuria-07

Stil (Spielzeit): bekiffter Spacerock 70s Style (79:33 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): World In Sound / Archetype Promotion (21.12.07)

Bewertung: 6/10

Link: http://www.obskuria.com
http://www.myspace.com/obskurians

 
Casting-Shows kennt in der heutigen Zeit jeder, oder? Auch wenn diese Geißel der Fernsehwelt bis jetzt an der Rock-Szene vorbei gegangen ist, gibt es doch auch auf diesem Sektor Bands, die alles andere als „natürlich“ gewachsen sind. 
Das soll nicht negativ scheinen, aber gleiches trifft auch auf OBSKURIA zu. Die Lebensläufe der einzelnen Bandmitglieder aus den USA, Peru , der Schweiz und Deutschland strotzen nur so vor „Berufserfahrung“, dass ein Personalchef eines internationalen Konzerns sich die Finger danach lecken würde.
Gleiches tat wohl auch ein Verantwortlicher des Labels „World In Sound“, der alle, an OBSKURIA beteiligten, Musiker beim „Trip In Time Festival“ in Mannheim erlebte, eine Recording-Session im „Perplex Tonstudio“ organisierte und dafür sorgte, dass „Discovery Of Obskuria“ dort in vier Tagen eingespielt und im Nachhinein mit Gesangs-Overdubs ganz klassisch nach 70er – Jahre Standard ergänzt, wurde.
Trotz der, für heutige Verhältnisse wirklich sehr kurzen Zeit, klingt „Discovery Of Obskuria“ alles andere als“ mal eben so“ zusammengeklatscht. Es klingt eher wie „nicht aus dieser Zeit“. Das sagte auch mein Alt-Hippie-Nachbar zu mir, den ich hilfesuchend in den letzten Tagen mit dieser Scheibe aufsuchte. Sein Kommentar „Oha – das klingt wie die Nachwehen unserer Partys damals“. Okay – ich will jetzt niemanden denunzieren – aber „Discovery Of Obskuria“ klingt für meine Begriffe, wirklich bekifft; entspannt, aber trotzdem ein kleines Bisschen anstrengend. Elf Songs verteilen sich auf ca. 80 Minuten Spielzeit und, einer gehörig bluesigen Portion Krautrock zum Trotz ist dieser Silberling wirklich schwer verdauliche Kost. Gesanglich wie auch instrumental. Atmosphärische Gitarren, chillende Drum- und Bassparts und ausufernde Soli respektive Intros und Outros bestimmen die 80 Minuten, in denen der, durchaus passende, Gesang relativ selten zum Einsatz kommt. Coverversionen von „For Whom The Bell Tolls“ (METALLICA), “Come Together” (THE BEATLES), „Die Die My Darling“ (MISFITS) und von “I Am My Own God” (DAYGLOW ABORTIONS) ergänzen die sieben Eigenkompositionen. An diesem Punkt sage ich vorab: Da ist mir das Orginal viel lieber.
Eines verbindet die Songs, seien sie nun auf dem eigenen oder fremden Mist gewachsen. Die Hammond-Orgel verleiht den verspielten., phantasievollen und technisch brillianten Songs von OBSKURIA einen authentischen, schmierigen und atmosphärischen Sound wie ich ihn zuletzt bei EMERSON, LAKE & PALMER gehört habe – nur irgendwie noch bekiffter.
So technisch hochwertig „The Discovery Of Obskuria“ auch sein mag – ich werde mit dieser Platte einfach nicht warm. Vielleicht bin ich dafür zu jung.

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