The Shanes - Squatering Youth

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Stil (Spielzeit): Folk Rock/Polka-Rock (46:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Sumo Rex/Broken Silence (08.04.09)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.shanes.de

Mischungen aus Rock mit verschiedenen Folkspielarten wir immer beliebter, das zeigen schon die immer besseren Chartplatzierungen der Vorreiter der Szene. THE SHANES könnten eigentlich als Gründungsväter des Genres bezeichnet werden, immerhin gründete sich die Truppe um das letzte verbliebene Originalmitglied Kornelius Flowers in Trier bereits 1991 und veröffentlichte seit dem Debüt 1992bis heute insgesamt acht Alben, davon sechs vollwertige Studioplatten. Doch trotz ausgiebiger Touren reichte es bei der Band aus Trier mit ihrem von ihnen selbst Hard Polka genannten Stil nie zum großen Durchbruch.

Neue Versuch, neues Glück. Auf „Squatering Youth" treffen wieder (über weite Strecken) akustische Folk Arrangemnets mit Gitarre, Geige, Banjo und Akkordeon auf rotzige und rüpelhafte Texte, die ihren Ursprung zum Teil eher in der Punk-Ecke haben dürften.
Und doch geht es nicht zuletzt um die Themen, die traditionell ihren Platz im Folk haben und das sind eben nicht nur die schönen Seiten und die Welt der oberen Zehntausend, sondern der einfache Mann, die Straße, Alkohol, die einfachen Freunden und nicht zuletzt die (unglückliche) Liebe.
Musikalisch bedienen sich THE SHANES beim Folk unterschiedlichster Herkunft. Osteuropäische Einflüsse sind genau so zu erkennen (z.B. „Hell on Earth") wie irische Elemente („Long Journey" oder „Bring Me The Head Of Zoltan Narray" ) oder US amerikanische Folk- und Countryelemente („Alone On My Own Device" oder „Unfortunate One") und manchmal schlicht Jazz („Lousy Bastards"). Neben zwölf Eigenkompositionen geben THE SHANES dabei auch Coverversionen von GG ALLINs „Bite It You Scum" und TURBONEGROs „Sailorman" zum Besten
und treffen zumindest im zweiten Fall meinen Geschmack deutlich mehr als das Original.
An der Produktion gibt es absolut nichts auszusetzen und auch die instrumentale Umsetzung ist einwandfrei. Der Gesang kann das Niveau technisch nicht ganz halten, das ist aber im Folk nicht ungewöhnlich und schließlich geht es hier um Emotionen und nicht um Opernarien.

Wer den „alten" Folkbands wie den POGUES aber auch der aktuellen Folk Rock und Folk-Punk Generation wie FLOGGING MOLLY oder den DROPKICK MURPHYS etwas abgewinnen kann, sollte hier zumindest mal ein Ohr riskieren. Für einen ersten Eindruck lege ich „Long Journey" und „Bring Me The Head Of Zoltan Narray".

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