Beggar's Bride - Rockin' The Pumpkin

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Stil (Spielzeit): 60er Rock N'Roll (54:15)
Label/Vertrieb (VÖ): A-Minor Records/Point Music (29.05.2009)
Bewertung: 5,5/10
Links: www.myspace.com/beggarsbride
Die schweizer Band BEGGAR'S BRIDE sehen sich in der Tradition von Bands der 60er Jahre wie JEFFERSON AIRPLANE, THE KINKS oder CROSBY, STILLS & NASH. Nach einem Akustik-Album steht auf der dritten Platte des Projekts aus St. Gallen jetzt wieder die Stromgitarre im Mittelpunkt.

Die allerdings wird eher mit angezogener Handbremse als mit durchgetretenem Gaspedal gespielt. Über weite Strecken sind die Songs, bei allen durchaus reichlich vorhandenen instrumentalen Fähigkeiten, schlicht langweilig und kommen einfach nicht aus dem Quark. Gleichzeitig bleiben dichte Atmosphäre oder große Gefühle ebenso aus.
Nein von der poppig-tanzbaren Beat-Musik der KINKS sind BEGGAR'S BRIDE ebenso weit entfern wie von der Verspieltheit von JEFFERSON AIRPLANE oder der bluesigen Coolness von CROSBY, STILLS & NASH. Ein weiteres Problem ist der Sound des Albums. Um authentisch zu sein, ist er deutlich zu fette geraten, gleichzeitig wirken die Instrumente drucklos.
Nun ist aber nicht alles schlecht. Bei „Summer Rain" bringt der treibende Schellenkranz endlich mal etwas 60er Flair und zumindest zuckt es schon etwas in den Beinen. Noch interessanter wird es beim Instrumentalstück „Beggar's Flight Tonight". Vielleicht ist es hier, neben der deutlich aggressiveren und dominanteren Gitarre, gerade der ausbleibende und meiste unmotiviert klingende Gesang, der den Song aufwertet.
In der zweiten Hälfte steigert sich das Projekt um Bandkopf Holggy Begg und legt durchgehend einen Zacken zu. „Pink Pearls" zum Beispiel rockt wirklich schon fast in KINKS-Gewässern und „Our Liberty" kann mit einem mitreißenden Chorus aufwarten und „The Raven" darf sich als der Höhepunkt des Albums betrachten und hat fast schon leichte New Wave Anleihen. Das wäre ein starker Abgang gewesen. Leider fällt die Band mit dem Rausschmeißer „Old Man H." wieder in alte Untugenden zurück. Vielleicht soll dem Hörer aber auch das Einschlafen erleichtert werden.

Hätten BEGGAR'S BRIDE die starken Songs zusammengelegt, hätte sich eine Ordentliche EP ergeben. So kommt ein technisch gutes aber insgesamt etwas maues Album heraus, das zwar niemandem weh tut aber etwa zur Hälfte auch nur bessere Fahrstuhlmusik abgibt.

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