Alles begann offenbar aus der Laune heraus, gemeinsam eine Interpretation von AC/DC’s „Thunderstruck“ aufzunehmen, jetzt gibt es plötzlich ein ganzes Album. Der finnische Fünfer geht dabei ziemlich geschickt vor, in allen Songs gelingt der Spagat, sowohl die eigene Bluegrass-Note als auch die ursprüngliche Dynamik beizubehalten. „Thunderstruck“ beispielsweise ist ähnlich mitreißend wie das Original. Aufhorchen lässt auch die interessante Rhythmik in „Nothing Else Matters“.
Welche Stücke am besten gelungen sind, sieht wohl jeder anders. Mir gefällt LED ZEPPELINs „Black Dog“ besonders und IRON MAIDEN’s „The Trooper“ steht das Hillbilly-Gehoppel ausgesprochen gut. RAMMSTEIN zu covern hingegen halte ich immer für eine schlechte Idee (hier: „Ich Will“), und „Over The Hills And Far Away“ ist und bleibt ein unfassbar beschissenes Lied einer Band, deren Erfolg mich immer wieder staunen und verzweifeln lässt – insofern erinnern mich NIGHTWISH an die NPD.
Ein Problem bleibt: Obwohl ich „Farm Machine“ gut finde, fällt mir kaum eine Situation ein, in der ich es hören könnte. Das liegt vielleicht an den gut abgehangenen Stücken, ist aber letztlich Geschmackssache, ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele das Ding anschaffen, um die nächste Metal-Party oder Festivalfahrt aufzulockern. Dann wünsche ich viel Spaß – den kann man mit STEVE N‘ SEAGULLS sicher haben.
Tracklist:
Grand Opening
Black Dog (LED ZEPPELIN)
Thunderstruck (AC/DC)
The Trooper (IRON MAIDEN)
Ich Will (RAMMSTEIN)
Paradise City (GUNS N’ ROSES)
Nothing Else Matters (METALLICA)
Over The Hills And Far Away (NIGHTWISH)
Seek And Destroy (METALLICA)
Holy Diver (DIO)
Run To The Hills (IRON MAIDEN)
You Shook Me All Night Long (AC/DC)
Cemetary Gates (PANTERA)
Fünf Finnen haben ein Coveralbum mit Rock- und Metalklassikern im Bluegrass-Stil aufgenommen – warum nicht. Sowas ist natürlich Geschmackssache, aber eins erleichtert den Zugang sehr: STEVE N‘ SEAGULLS beherrschen ihre Banjos und Mandolinen so gut, dass „Farm Machine“ mehr ist als ein kurzlebiger Witz.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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