Phiilosopher - Young Rose

Phiilosopher - Young Rose
    Trapmetal

    Label: Redfield Records
    VÖ: 28.06.2019
    Bewertung:3/10

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„Es ist eine Kritik an vielen Künstlern, die von sich behaupten, etwas ‚Neues‘, ‚Junges‘, ‚Frisches‘ zu schaffen, obwohl es sich offenkundig um etwas Altes handelt. ‚Habt Mut, euch eurer eigenen Kreativität zu bedienen!‘ würde ich, mit Kant gesprochen, so vielen Künstlern gerne ins Gesicht sagen. Es geht um Selbstverwirklichung und Selbstwirksamkeit“, so der gesichtslose Künstler PHIILOSOPHER über die Namensgebung seiner aktuellen EP „Young Rose“, welcher zwar selbst eine vielleicht eher neuartige Version des Hip Hops kreiert, sich aber auch selbst im Durchschnitt verliert.

„It‘s a trap!“

Reingefallen! Wer bei dem Schriftzug eine Black-Metal-Band erwartet hat, hat falsch gedacht. PHIILOSOPHER ist ein Solo-Künstler, der eine Mischung aus Trap-Beats und Post-Hardcore kreiert und dabei nicht nur dann enttäuscht, wenn man rohen Black Metal erwartet hat, sondern auch wenn man bei den Reden, die er über seine Neuartigkeit und künstlerische Individualität schwingt, Qualität erwartet hat.

Unser kleiner großer Philosoph scheint die Musikszene verändern zu wollen, andere Musiker inspirieren. Zu dieser Mission gehört entsprechend auch seine Maske, die eine Projektionsfläche für Ideen bieten solle, um zu inspirieren. Dass jeder – wie er – den Mut habe, etwas Neues zu schaffen. Aha. Man könnte meinen, dass jemand, der solch eine hohe Meinung von sich selbst zu haben scheint, auch jeglichen Grund dazu haben müsste, doch schon wieder falsch gedacht.

„Young Rose“ klingt wie stinknormales Hip Hop, nur dass der Text geschrien wird und sich die Lieder kaum unterscheiden. Klar, manchmal ist der Beat etwas schneller und vermutlich hat jedes Lied (so wie sich das eben gehört) auch einen anderen Text, die jedoch allesamt inhaltlich nicht wirklich gehaltvoll sind. Ansonsten suhlen sich alle fünf Tracks voller Überzeugung in ihrer Peinlichkeit und ich versinke spätestens in Fremdscham, wenn vor mindestens zwei Songs die Worte „Phiilosopher“ und „Redfield Records“ gerappt werden.

Fazit

Viele Worte lassen sich zu dieser EP kaum verlieren. Solch einen lyrischen und musikalischen Humbug hat die Welt schlichtweg nicht gebraucht, um das auf den Punkt zu bringen. Die Neuartigkeit von „Young Rose“ mag zwar schön und gut sein, doch wenn das Ergebnis – salopp gesagt – trotzdem kacke ist, kann dir keine jungfräuliche Genre-Mischung der Welt helfen, so leid es mir auch tut.

Tracklist:

1. Step Back
2. U
3. Make A Wish
4. I Had Hope
5. Microscope X