The Dues - Time Machine

The Dues - Time Machine
    70's Bluesrock

    Label: The Dues Records / Noisolution
    VÖ: 18. Oktober 2017
    Bewertung:6/10

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Steigt in die „Time Machine“ und begebt euch auf eine Zeitreise zurück in die Ära des aussterbenden Flower Powers mit Peace, Love, VW Bus und Hasch in der Tasch‘. Genau, wir befinden uns in den 70ern. Also naja, eigentlich nicht wirklich. Das 70er Bluesrock Trio THE DUES hat im Jahr 2016 sein Debüt veröffentlicht. Mit „Time Machine“ bekommen wir das zweite Album der Band zu hören.

Dass das Album (vor allem der Sound) an die 70er Jahre angelehnt sein sollte, habe ich sofort begriffen, als ich die Twiggy-hafte Frauensilhouette auf dem Cover der neuen Platte von THE DUES zu sehen bekam. Doch so brav und süß wie Twiggy ist der Inhalt der Platte keineswegs. Eine Mischung aus JIMI HENDRIX und CREAM erwartet uns, mit verspielten Wah-Wah-Effekten und komplexen (vielen!) Gitarrensoli.

Jimi Hendrix 2.0 ?

Das funkige „Who Am I“ und das vierte Lied „Pictures Of Time“, dessen Intro etwas von akustischer Countrymusik hat und komplett ohne Gesang ist, zeigen, dass auf der Platte mehr Abwechslung gegeben ist, als man meinen könnte. Doch nach dem siebten Song „Devil’s Work“ wiederholen sich die drei Jungs immer wieder, weshalb die Platte dann doch recht langweilig ausklingt. Der Vergleich zu JIMI HENDRIX ist wohl der zutreffendste, auch wenn natürlich zwischen der Ikone und THE DUES noch Welten liegen. Doch nicht nur der Sound, sondern auch das Feeling der HENDRIX-Ära werden ins 21. Jahrhundert gebracht – auch wenn Gitarrist Pablo vermutlich nicht mit den Zähnen sein Instrument bedienen kann.

Drumming for Professionals

Musik spielen macht den drei Musikern aber gewaltig Spaß, das hört man nicht nur an der Freude, die sie übermitteln, sondern auch an der Virtuosität in ihren Stücken. So gibt es neben den bereits erwähnten zahlreichen Gitarrensoli auch zum Schluss in „Demons“ das längste Schlagzeugsolo, das ich jemals auf einer Platte gehört habe. Der Song an sich geht lobenswerte zehn Minuten, von denen ganze sechs Minuten das Drumsolo einnimmt. Und Schlagzeuger Dominik Jucker haut in „Demons“ auf die Trommeln, als würde er vom Teufel gejagt werden – Daumen hoch dafür!

Unter'm Strich ist das Ergebnis gut, aber es ist nichts Besonderes, was mich von den Socken hauen würde. Das 70's-Feeling ist gegeben, aber der Wow-Effekt fehlt noch.

Tracklist:

Confusion
What A Fool
Who Am I
Pictures Of Time
Spirits Of The Dead
Devil's Work
All My Life
Waiting
Set My Soul
Lover Man
You Got To Live
Demons

Line Up:

Pablo Jucker - Gesang/Gitarre
Stefan Huber - Bass
Dominik Jucker - Schlagzeug

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