The Seed – From Nowhere To No One



Stil (Spielzeit): Thrash Metal (53:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Winter 09/10)
Bewertung: 5/10

Links: http://www.theseedmetal.com
http://www.myspace.com/theseedmusica
Vielleicht haben die Spanier von THE SEED mal Urlaub in der Bay Area gemacht und als Import den Thrash Metal mitgenommen, den sie nun selbst wieder exportieren wollen. In eher moderner Klangqualität hauen die Jungs ihre erste Scheibe raus, um zu beweisen, dass in der Hauptstadt der iberischen Halbinsel nicht nur Fußball gespielt wird.

Dass ein knapp einminütiges Geräusche-Intro einen so schwerwiegenden Namen wie "To Anyone From Anywhere" bekommt, mutet irgendwie merkwürdig an. Wie dem auch sei, es kracht bald der melodische Thrash aus des Boxen, der auf dieser Scheibe weiterverfolgt werden soll. Klassisches Gehacktes, dessen Schreien und Grölen auch manchmal an die großen Alten erinnert, wird in nicht zu aufgebrezeltem Soundgewand dargeboten.
Von galoppierender Raserei in „Dead Seed" über nette Bassläufe in „Master Of Men" und die obligatorischen Düsentrieb-Soli gibt es die üblichen Zutaten einer Thrash-Platte zu hören. Das langgezogene Shouten in „All The Dreams Are Torn" leitet den Finger allerdings eher zur Skip-Taste. Die gleiche Reaktion ruft die balladeske Einleitung in das achteinhalb Minuten lange „Remorse" hervor, die ebenso wie andere Abschnitte dieses Songs klaren Gesang enthält. Mit solch kraftlosem, teilweise hart an der falschen Harmonie vorbeischrammendem Geleier können die Jungs keinen güldenen Blumentopf gewinnen. Da hilft auch ausführliches Solieren in verschiedenen Variationen nicht mehr viel.

Manches Mal stehen alte METALLICA Pate bei dem Geholze, dann rattert wieder SLAYER vorbei. Tiefes Todesgrowling bringt etwas Pep in die Angelegenheit, aber auf Dauer wabern die meisten Riffs an meinen Audiokanälen vorbei.
Hübsche Momente blitzen auf, wenn man groovend in „Murdering Post" abrocken kann oder dessen Chorus sich aus den Lungen bläst. Doch für zwölf Songs bleibt leider ein bisschen zu wenig im Gedächtnis haften. Dazu kommt, dass die Scheibe nicht über alle Maßen Neues bietet, eher im Gegenteil. Das Trümmern von THE SEED birgt keine Besonderheiten in sich. Bei den Formalitäten wie technischem Können und Aufnahmequalität stimmt zwar alles, aber die Funken der Fackel erzeugen noch keinen Waldbrand.