Anoxia - A Lapdance For The Devil



Stil (Spielzeit): Power (Thrash) Metal (45:44 Min.)
Label/Vertrieb (VÖ): Mighty Music/Target Distribution (01.02.2010)
Bewertung: 6/10

Link: www.anoxia.dk 

Die Geschichte der Dänen ANOXIA reicht offenbar schon bis 1996 zurück. Nach einigen Demos erschien 2005 eine Promo, jetzt hat das Quartett vor Kurzem die „A Lapdance For The Devil"-Langrille vorgelegt. Die vier Burschen aus der Ecke von Nyborg sollten also mitnichten junge Hüpfer in unserer Lieblingsmucke sein, sondern alte Hasen, die flüssige und straight durcharrangierte Songs zu bieten haben. Und genau hier liegt das Langohrtier im Pfeffer. Die 10 Nummern der Dänen klingen immer wieder, so leid mir das zu sagen tut, zu amateurhaft gewollt verspielt und nicht schlüssig zu Ende gedacht. Wenn eine Nummer kraftvoll startet (‚Lapdance For The Devil' oder ‚Flowers On The Grave'), dann zerschrotet irgendwann ein wirres Break den Fluss der Nummer und das Ganze klingt mehr nach gewollt als gekonnt.
(Mit-)produziert hat Tommy Hansen, das Soundgewand passt also. Warum dieser megaerfahrene Producer aber nicht eingeschritten und die Nummern um einige überflüssige und unausgegorene Wendungen gestrafft hat, verstehe ich nicht. Nummern wie der Titeltrack oder das dudelige ‚The Tale Of Jimi And Janis' zünden einfach nicht richtig, dies zieht sich nahezu durch alle 10 Stückchen.

Die Stimme von Klampfer/Sänger Lars Frederiksen passt zwar ganz gut zum Power (Thrash) Metal, seine mehr als deutlich von James Hetfield beeinflusste Vocal-Leistung ist aber – wie die gesamte Darbietung – zu durchschnittlich und so manches Mal überschlägt sich seine Stimmbanddarbietung (‚Risky On The Rocks') bzw. klingt in den harscheren Momenten einfach zu dünn.

Am besten tönt's noch, wenn die Knaben kräftig durchstarten (z.B. im SEEEHR Annihilator-lastigen ‚The Exprected'), alles in allem ist die Scheibe vom Cover bis zum letzten Ton aber eher zweite Liga und klingt, als käme sie mindestens zwei oder drei Jahre zu früh für die Band, was beim langen Bestehen der Truppe vermutlich nicht gerade ein Kompliment ist. Den Enthusiasmus in allen Ehren, ANOXIA sollten aber lieber noch etwas mehr Wert auf flüssiges und schlüssiges Songwriting legen, dann ist auch mehr als ein halbes Dutzend Punkte drin.