Hellstorm – Into The Mouth Of The Dead Reign

Hellstorm – Into The Mouth Of The Dead Reign
    Old School Thrash Metal

    Label: Punishment 18/TWS
    VÖ: 23.11.12
    Bewertung:6/10

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Seit geschlagenen siebzehn Jahren rumpelt es im italienischen Untergrund um die Truppe HELLSTORM, welche die zwei Jungs Hypnos und Ares gegründet haben. Auf diese lange Zeit gesehen gab es eine nicht übermäßige Anzahl an Umbesetzungen, doch die kreativen Schübe, die neues Material an die Öffentlichkeit schubsten, waren selten gestreut. Somit ist vor neun Jahren nach einer Demo-Scheibe das einzig erwähnenswerte Album erschienen und nach einer EP in der Zwischenzeit ist „Into The Mouth..." nun der zweite Output.

Manche suchen Orientierung in der Zukunft und gucken in eine Kugel, HELLSTORM gucken in die Achtziger und zelebrieren Thrash Metal der richtig alten Schule, der manchmal tödliche Schlagseite bekommt.
„Some Flowers In The Graveyard" bietet ein Intro, das sich logischerweise anhört, als ob ein Hubschrauber angeflogen kommt. Je näher er kommt, desto mehr stellt man fest, dass eine Metal-Band drin sitzt. Ich weiß, Thrash hat mit „Verdreschen" zu tun, aber auch nach dem nicht überspannenden Intro werden die Nerven auf die Folter gespannt, wann denn die Prügelei endlich losgeht. Ein bisschen mehr als eine Minute muss man nochmals warten – eigentlich doch gar nicht so viel, objektiv betrachtet.

Schräges Riffing, noch schrägere Soli und Schreigesang, wie Mille oder Onkel Tom zum Besten geben, ergeben den Sud, der die Hölle heiß macht. Auch wenn einem zum Beispiel in „The Deepest Night" die Gitarrenarbeit bekannt vorkommt, animiert der Groove zum Nackenschwingen. Die Vocals empfinde ich zum Teil als aggressiver als manche Alt-Thrasher und stellenweise auch als variabler, was dem bekannten Geholze gut zu Gesicht steht.

Dass klassischer Heavy Metal der Achtziger ebenfalls ein Einfluss der Italiener sein soll, ist nicht zu überhören, genauso wie sie sich dem Thrash von KREATOR, SODOM oder DESTRUCTION verschrieben haben. Allerdings schleichen manche Growls in die Songs, die dem Ganzen noch einen tödlichen Anstrich verpassen und auch im Midtempo des Titeltracks machen die Jungs eine gute Figur.

Ein Manko im Vergleich zu den bekannten Größen sind dagegen Melodien, die ins Ohr gehen. Der Thrash von HELLSTORM ist nicht übertrieben kompliziert, doch dass sich ein Song im Hirn festklammert, um sich als guter Bekannter dort niederzulassen, das passiert leider eher selten. Insgesamt ist „Into The Mouth..." ein gutes blutiges Steak, nicht ganz so fetzig wie bei SKELETONWITCH, aber als Zwischenmahlzeit könnte die Platte dem ein oder anderen schmecken.