Hell’s Thrash Horsemen – …Till Violence

Hell’s Thrash Horsemen – …Till Violence
    Thrash Metal

    Label: Punishment 18/TWS Music
    VÖ: 28.01.13
    Bewertung:5/10

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Vor sechs Jahren haben sich ein paar Russen aufgemacht, die Bühnen der Welt mit klassischem Thrash Metal zu erobern. Es wurde ein Debütalbum aufgenommen, dann kam die zweite Scheibe, eine Split-CD und eine Demo-Platte. Ein neues Label nahm sie unter Vertrag und plötzlich landet die Debüt-Platte in unseren Gefilden.

„...Till Violence" ist als erstes Album ziemlich kurz geraten. Mancher würde bei einer Spielzeit von zwanzig Minuten eher von einer EP sprechen. Als Bonus gibt's noch ein TESTAMENT-Cover sowie eine Live-Aufnahme zu hören, so dass es sich zeitlich lohnt, die Platte einzulegen.

Dass ein Titeltrack als Intro ohne Gitarrenschrubben herhalten muss, kommt nicht allzu häufig vor. Interessanterweise steigt man dann im folgenden „Prologue To Slaughterhouse" in die Vollen ein. Ein fetziger, hoher Schrei geleitet die dreckigen Sechssaiter in die Schlacht. Der Fronter gibt sich martialisch, hat aber nicht immer genügend Schmackes, um der Wut den roten Anstrich zu geben. Eher groovend als rasend wie ein Rüde auf Speed riffen die Russen sich kopfnickend durch den Anfang der Platte. Kleine solistische Einlagen dürfen allerdings auch mal Tempo aufnehmen.
Erst in Track Nummer vier, der den Bandnamen trägt, werden die Pferde so richtig losgelassen. Flott, mit schlagzeugerischen Spielereien und hübsch melodischen Flitzefingern wird dem Genre entsprechend auch etwas schneller auf die Instrumente eingedroschen.

Insgesamt legen die Russen jedoch mehr Wert auf groovende Elemente im Midtempo-Bereich. Zwar ist das Cover von TESTAMENTs „The Preacher" in einer anderen Tonart, doch so fetzig wie das Original klingt es dann doch nicht.
Das Erstlingsalbum besteht also nur aus vier Songs plus Intro, Outro, Cover und Live-Version. Das selbst gebastelte Material ist durchaus ordentlich gespielt und produziert, doch es fehlt ein bisschen der Pep. Die Songs wandern wohl im Sinne klassischen Thrashs durch die Gehörgänge, doch der Spannungsbogen ist eher waagerecht, als dass die Stimmung überkocht.