Mosfet - Screwing The Devil

Mosfet - Screwing The Devil

Junge, Junge. Musikalisch sind MOSFET ja auch auf ihrem dritten Album einigermaßen einwandfrei. Aber wenn ich mir das abgeschmackte Cover von „Screwing The Devil“ so ansehe, schwant mir inhaltlich Übles. Und die Erwartungen werden noch unterboten von dem, was ich dann tatsächlich höre.


Denn die Texte, die Sänger und Bassist Philipp Essl mir leider gut verständlich entgegen bellt, sind unter aller Kanone. Einen Song übers Grillen mit anständig Fleisch kann ich gerade noch verkraften, aber wer so ausgiebig (und ohne nennenswerten Wortwitz) über‘s Wichsen, über Titten und Pornofantasien schreibt, muss meiner Ansicht nach ein paar Probleme haben. Das lyrische, naja, nennen wir es mal Konzept der Band ist so über die Maßen prollig, chauvinistisch, gestrig und unangenehm, dass es mir einfach nicht möglich ist, MOSFET anders als peinlich zu empfinden. Auch wenn, haha, natürlich immer das berühmte Augenzwinkern dabei ist, mit dem ein Griff ins Klo gern relativiert wird.

Handwerklich sind die Jungs aus Österreich hingegen gut. Handfesten Thrash können sie spielen, musikalisch klingen MOSFET wie eine Mischung aus SODOM und Bay Area-Thrash. Der Titel ihres vorherigen Albums „Deathlike Thrash n‘ Roll“ beschreibt die Mischung perfekt, denn neben dem ganz derben Zeug gibt es auch auf dem aktuellen Werk rockig groovende Elemente. Empfehlen kann ich „Screwing The Devil“ angesichts der Texte aber höchstens Spacken, die auf Festivals im Borat-Schlüpfer übergriffig werden – denn genauso idiotisch klingt das Album.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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