Betzefer - Down Low


Review

Stil (Spielzeit): Groove-Metal (37:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner/Universal (06.06.05)
Bewertung: Groovt wie Sau! (7/10)
Link: www.betzefer.com

 

Mein lieber Herr Gesangsverein, das rockt! Was die Israelis Betzefer hier auf ihrem Roadrunner-Debut „Down Low“ abliefern, ist ein saftiger Tritt in den Nacken.

Der Begriff Betzefer kommt aus dem hebräischen und bedeutet salopp übersetzt soviel wie „Schule“. Durch welche Schule das Quartet gegangen ist, wird gleich beim famosen Opener „Early Grave“ deutlich: die des legendären Dimebag Darrel. Neben Pantera, die großen Paten dieser dreckigen Groove-Sau, lassen sich Einflüsse aus Machine Head und Sepultura heraushören. Fette Riffs, wuchtiges Drumming plus raue Anselmo-Vocals, das Ganze höllisch druckvoll produziert von Tue Madsen (The Haunted, Illdisposed, Mnemic). 

Doch im Gegensatz zur Neo-Thrash-Brigade sind Betzefer weniger auf Uptempo-Geknüppel bedacht. Die vier Herren agieren deutlich rockiger und stellen den Groove famos und pumpend in den Vordergrund. Und der ist so wild, das man gleich eine Moshparty feiern möchte – am besten zu „Fuckin’ Rock ’N Roll“, Statement und Single zugleich. 

Zugegeben, beim ersten Hörgang dachte ich noch „wer braucht so was heute noch, das klingt doch fast altbacken!“. Geschmäcker verändern sich nicht nur, Hörmuscheln gewöhnen sich an moderne Klänge wie sie zuhauf aus Amerika und Skandinavien kommen. Nach jedem weiteren Durchlauf wurde mir schließlich klar: Spaß, darum geht’s doch! Gerade dadurch, dass heutzutage kaum noch eine Band ohne Effekte, Angebereien und trendigen Melodien auskommt, dröhnt „Down Low“ umso frischer aus den Boxen. Der Israel-Exoten-Bonus tut sein Übriges. 

Also, „Down Low“ zur Hand genommen, in den nächsten Rockschuppen gegangen, dem DJ die CD in die Hand gedrückt und schamlos zu „Running Against“ abgehottet.
Fazit: Betzefer – das Groove-Konzentrat.