Unhale - Human Race

Unhale - Human Race
    Metalcore

    Label: 7US
    VÖ: 13.10.12
    Bewertung:7/10

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Obwohl das Genre so langsam wirklich abgegrast zu sein scheint, bekomme ich in schöner Regelmäßigkeit immer wieder mir unbekannte Metalcore-Platten zugeschickt. Oftmals sind die ganz gut, wissen aber nicht unbedingt direkt zu begeistern. Bei den Österreichern von UNHALE setzte aber ab der ersten Sekunde die Gewissheit ein, dass dieses Album auf jeden Fall einiges an Durchschlagskraft besitzt und damit schon mal ein wenig aus der grauen Masse heraussticht.

Zum einen ist da der sehr direkte Sound, bei dem Alexander Dietz das Mixen und Mastern besorgt hat, und zum anderen die knackigen Songs mit der ziemlich drückenden Stimme. Natürlich kochen auch UNHALE nur mit Wasser und die meisten Stücke nutzen sehr viel Mosh und Riffings, die sich vor allem um den tiefstmöglichen Ton drehen, aber dennoch bauen sie jede Menge Wucht mit ihren Stücken auf. Nicht übermäßig technisch, aber drückend wie eine mittlere Dampfwalze.

Die Riffs sind in Göteborg beliebt und die Hardcore-Schlagseite ist sehr deutlich. Aber sie verzichten auf cheesige Cleanvocals und geben die Melodie lieber durch die zweite Gitarre über den Riffs oder ein paar schönen Leads dazu und reißen mit den (an und für sich auch hier eher altbackenen) Moshparts das ein oder andere Haus ein. Dazu gibt es Passagen, in denen der Metal ganz alleine zum Hörer spricht und der Band dadurch ab und zu etwas mehr Tiefe verpasst.

Auf ihrem zweiten Album (zwei EPs haben sie übrigens auch schon hervorgebracht) treffen alte HEAVEN SHALL BURN ab und zu auf kleine Funken von UNEARTH und die nicht ganz so zerschmetternden Momente von ALL SHALL PARISH und AS I LAY DYING und machen dabei eine ziemlich gute Figur. Ich selbst bin etwas überrascht, dass mich ein so großer Haufen Moshparts doch noch so bewegen kann. Eigentlich absolut nichts Neues, aber die Energie, die UNHALE hier freisetzen, kann mich dann doch überzeugen!

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