Bleeding Through - This Is Love, This Is Murderous


Review


Label/Vertrieb: Roadrunner Records

Bewertung: This is murderous!

Link: http://www.bleedingthrough.com

Vor einigen Monaten sah ich ein atemberaubendes Video, das mir die Jahresdosis Adrenalin in die Adern und die drei Worte „geil, geil, geil“ in den Kopf pumpte. Die Rede ist von „Love Lost In A Hail Of Gun Fire“ von Bleeding Through – vielleicht DER Metalcore-Song des Jahres! 
„This Is Love, This Is Murderous“, das dritte Album der sechs Kalifornier, war bisher nur ein Privileg der Trustkill-Import-Käufer, nun erscheint es über Roadrunner Records in allen hiesigen Läden (zusätzlich mit drei Live-Tracks und den beiden Videos). Gut so! So eine Band darf in Deutschland definitiv kein Geheimtipp bleiben, in Amerika sind sie Schon dicke im Geschäft. 
Bleeding Through ist nicht einfach nur eine weitere Band aus dem urgewaltigen Metalcore-Strom, sondern die dunkle Macht schlechthin, die mit einem zermürbenden Mix aus fiesem Death-, Thrash-, Black- und einer oberfetten Portion American Metal ihren eigenen fulminanten Brachialsound zaubert. 
Während inzwischen so manch ein Metalcore-Act durchkonstruiert und berechnend klingt, machen Bleeding Through keinen Hehl aus ihren Vorlieben, die neben Metallica und At The Gates vor allem Oberwüteriche wie Cannibal Corpse groß aufzeichnen. 
Eingängige Hitnummern wie der eingangs erwähnte Opener, die erste Single „On Wings Of Lead“ oder die Sonderabrechnung „Revenge I Seek“ liegen in der deutlichen Unterzahl zu Stakkato-Bolzern wie „Sweet Vampirous“, „What I Bleed Without You“, „City Of The Condemned“ oder den geilen Deathern „Dead Like Me“ und „Shadow Walker“. Getrieben von Dereks knackigem Drumming, der hundsgemeinen Riffs des Gitarrenduos Brian/Scott, mörderischen Breaks und der vielseitigen, in weiten Strecken saftig-tiefen Powerstimme von Sänger Brandan lassen sie nur eines zu: bangen, ausrasten und vor Erschöpfung in Ohnmacht fallen – diese Energie macht süchtig! 
Das exotische sechste Bandmitglied, die junge Dame am Keyboard, benutzt zwar fast nur einen Sound, und den auch nicht besonders virtuos, ist aber mit ihren subtil-bösen Klangflächen ungemein Effektiv und verleiht den Songs eine gewisse Mystik. 
Zusammen mit den Intro-Samples aus dem Filmen „Der blutige Pfad Gottes“, den vielen textlichen Symbolen aus der Bibel und dem durchgehend schwarzen Styling wirken Bleeding Through wie das Killerkommando Gottes. Für mich die Entdeckung des Jahres. 
This is murderous!