Andreas
Stile: Black-, (Melodic-)Death-, Epic-, Heavy-, Power-, Thrash-Metal
Bands: Amon Amarth, Accept, Atlantean Kodex, Bolt Thrower, Power Trip, Primordial, Sulphur Aeon, Summoning
Die schwedischen Rap-Metaller CLAWFINGER hatten eigentlich 2013 ihre offizielle Auflösung bekannt gegeben. Seit einigen Jahren ist die Band aber wieder auf Festival- und Club-Shows anzutreffen – und wirkt enthusiastisch wie in alten Zeiten. Wir sprachen mit Sänger Zak Tell über fordernde 9-to-5-Jobs, die Intelligenz der Menschheit und jugendliche Naivität.
Die Epic Heavy Metaller von ATLANTEAN KODEX aus Vilseck in Bayern zählen zu den besten Acts des Metal-Undergrounds. Ihr zweites Album „The White Goddess“ entfachte bei den Hörern Begeisterungsstürme, wie es nur bei ganz wenigen nach 2000 erschienenen Alben der Fall war. Nachdem lange Zeit nicht klar war, ob es überhaupt eine neue Platte geben würde, haben ATLANTEAN KODEX mit „The Course Of Empire“ nun ihre dritte Platte unters Volk gebracht. Wir sprachen mit Sänger Markus Becker sowie Gitarrist und Songwriter Manuel Trummer über die neue Musik, Genre-Grenzen und Finanzen.
Nach ihrem allseits gefeierten zweiten Album „The White Goddess“ (2013) hatten sich die Epic/Heavy Metaller von ATLANTEAN KODEX offengehalten, ob sie jemals eine weitere Platte aufnehmen würden. Klar, die weiße Göttin wäre ein ebenso würdiger wie triumphaler (obgleich viel zu früher) Schlusspunkt gewesen, fragte man sich doch, ob spätere Veröffentlichungen mit dieser Qualität überhaupt würden mithalten können. Sechs Jahre später liefert die Band mit dem Nachfolge-Epos „The Course Of Empire“ deutliche Antworten: Die Gruppe hat ihre musikalische Karriere nicht viel zu früh beendet und es ist tatsächlich möglich, das hohe Niveau zu halten – wenn nicht gar zu übertreffen.
Wenn ein relativ junges Musikmagazin zu seinem fünfjährigen Bestehen ein Geburtstags-Festival in der ausverkauften Hamburger Markthalle veranstaltet, dann können die Herausgeber seit der Gazetten-Gründung nicht allzu viel falsch gemacht haben. Tatsächlich sind Götz Kühnemund, seines Zeichens Schreiber-Urgestein und Chefredakteur des Deaf Forever, und seine Crew von „Überzeugungstätern“ verantwortlich dafür, dass vielen Bands des Metal-Undergrounds seit einigen Jahren eine Plattform geboten wird und sie so einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden – fernab von Über-Kommerzialisierung, bezahlten (Review-)Meinungen und profit-getriebenen Vermarktungs-Maschinerien. Das scheint gut anzukommen bei der Leserschaft.
Der Abschied Abbaths von IMMORTAL ist überwunden, die Generalprobe in selbstbetitelter neuer Band-Formation wurde schon 2016 mit dem Debüt "Abbath" gemeistert. Bühne frei für die zweite Aufführung des Showmasters alter norwegischer Black-Metal-Schule: ABBATH bitten mit "Outstrider" zum nächsten Kriegstanz, mit dem der Komponist und sein Ensemble einmal mehr beweisen, dass sie das Repertoire einer druckvollen Schwarzmetall-Inszenierung noch immer beherrschen.
Der Name POSSESSED steht für die räudig-rohen Death/Thrash-Ursprünge der 80er Jahre: Mit ihrem Debütwerk "Seven Churches" (1985) hat sich die Gruppe in den Bestenlisten verewigt, die Scheibe diente vielen Kapellen als Wegweiser auf ihrer Reise in die düsteren und extremen Metal-Abgründe. Nun meldet sich die Band aus der Bay Area mit einem Longplayer zurück – und das schlappe 33 Jahre nach dem letzten Studioalbum "Beyond the Gates" (1986). Vom damaligen Line-Up ist nur noch Vocalist Jeff Becerra übriggeblieben. Trotzdem lassen die Jungs mit "Revelations of Oblivion" zumindest zeitweise alte POSSESSED-Glanzzeiten aufleben und verpacken die rüpelhafte Ungeschliffenheit der alten Tage in ein zeitgemäßes Soundgewand, das heutigen Hörgewohnheiten gerecht wird.
Je größer und erfolgreicher AMON AMARTH werden, desto lauter werden die Kritikerstimmen: "Ausverkauf, Mainstream, Trallala-Metal" hallt es durch die Social-Media-Kanäle der stets Missgünstigen. Oft wird dabei übersehen, dass die sympathischen und fleißigen Wikinger sich ihren Status hart erarbeitet und schon so manche Krise erfolgreich umschifft haben. Dass dabei nicht alles Fafners Gold ist, was glänzt, haben die letzten beiden – rückblickend eher durchwachsenen – Alben "Deceiver of the Gods" und "Jomsviking" gezeigt. Mit "Berserker" bringen sich AMON AMARTH allerdings wieder auf Kurs: Das Album bietet neben vertrauten Klängen und altbekannter Qualität auch den ein oder anderen Überraschungsmoment.
Das sechs Tracks umfassende Tape markierte den Startpunkt für eine seit mehr als drei Jahrzehnten andauernde Bandkarriere und erzielt als gefragtes Sammlerstück mittlerweile Preise im dreistelligen Bereich: Die Rede ist von "Enter the Realm" – dem ersten Lebenszeichen der 1988 gegründeten Power/Thrash Metaller ICED EARTH. Zum 30-jährigen Release-Jubiläum wurde das Demo nun zum ersten Mal überhaupt auf Vinyl veröffentlicht – und ist zudem auch als Digipak-CD sowie auf Kassette erhältlich.
Die kanadischen Post-Black-Metaller NUMENOREAN haben 2014 ein Demo veröffentlicht, das aufhorchen ließ: Atmosphäre, Melodik und Härte standen in gesundem Verhältnis zueinander. Dazu ein – zumindest für Tolkien-Fans – epischer Bandname und die Voraussetzungen für ein vielversprechendes Projekt waren gegeben. Mit dem zweiten Studioalbum "Adore" ist von den einstigen Stärken leider zu wenig geblieben, um nachhaltig zu überzeugen.
Als BOLT THROWER im Jahre 2005 "Those Once Loyal" auf den Metal-Mob losließen, hätten wohl die wenigsten damit gerechnet, dass dies das letzte Album der Death-Dampfwalzen aus dem britischen Coventry sein sollte. Doch die Band war der Ansicht, mit ihrer achten Platte endgültig den ultimativen BOLT THROWER'schen Sound definiert zu haben.
KETZER haben mit ihrem letzten Album "Starless" (2016) polarisiert: War ein Teil der treuen Fanschar durchaus angetan von der hörbaren Weiterentwicklung und Umorientierung der Band, wurden auf der anderen Seite auch Beschwerden laut, weil sich das Quintett von den gewohnten Black/Thrash-Klängen verabschiedete und in Prog-, Post-Punk- und Rock-Gefilde abdriftete. Mit ihrer neuen Platte "Cloud Collider" betreten die Kölner nun wieder düsterere, teils auch neue Extrem-Metal-Pfade und bieten viele starke Momente.
Die Rheinländer KETZER veröffentlichen am 12.04. mit "Cloud Collider" ihr viertes Studioalbum, das im Gegensatz zum vorangegangenen Werk "Starless" (2016) wieder deutlich metallischer und härter ausgefallen ist. Im Interview plauderte Drummer Desecratör (Sören Schilling) mit uns über die neue Platte, den Reiz physischer Tonträger und seine klare Kante gegenüber unberechtigter Kritik.
METAL INQUISITOR sind eine der Kultbands des deutschen Metal-Underground. Seit ihrem Debütalbum "The Apparition" aus dem Jahre 2002 wissen die Koblenzer durch kraftvollen, temporeichen Heavy Metal mit NWOBHM-Einflüssen zu begeistern. Da die Bandmitglieder ihr musikalisches Schaffen als reine Freizeitbeschäftigung sehen und hauptberuflich anderen Tätigkeiten nachgehen, sind auch auf dem neuesten Werk "Panopticon" keinerlei Abnutzungserscheinungen zu vernehmen. Stattdessen regieren Enthusiasmus, Dynamik und pure Spielfreude.
SULPHUR AEON zählen bereits seit ihrem Debütalbum im Jahre 2013 zu den Spitzenkräften der hiesigen Death-Metal-Szene. Die ersten beiden Scheiben kamen bei Plattenkritikern und Fans gleichermaßen gut an. Und dennoch scheut die Band, die sich mittlerweile von einem Trio zu einem Quintett erweitert hat, kein Risiko und betritt auf ihrem dritten Longplayer "The Scythe of Cosmic Chaos" auch neue Pfade.
Das metallische Vermächtnis von VENOM ist unumstritten. Mit einem brachial-brutal-boshaften Stil setzten sich die Briten Anfang der 1980er Jahre über jegliche Genre-Grenzen des klassischen Heavy Metal hinweg und inspirierten eine ganze Generation junger Speed-, Thrash- und Schwarz-Metaller, es ihnen mit dem Spielen extremer und infernalischer Musik gleichzutun. Mit ihrer zweiten Platte "Black Metal" lieferte das Trio 1982 sogar die Blaupause für eine neue Metal-Stilrichtung. Nun veröffentlichen VENOM mit "Storm The Gates" ihr 15. Studioalbum – eine Platte, mit der die legendäre Band nicht annähernd an einstige Großtaten anknüpfen kann.
Mit "Mark of the Necrogram" haben die schwedischen Black Deather von NECROPHOBIC dieses Jahr eine Granate veröffentlicht, die zum Besten gehört, was extremer Metal 2018 zu bieten hat. Allen, die die Band durch dieses Album neu- oder wiederentdeckt haben, bietet sich jetzt die Gelegenheit, die Plattensammlung um die Frühwerke der Skandinavier zu erweitern. Denn unter dem Namen "Satanic Prophecies" hat Hammerheart Records eine Box veröffentlicht, die neben Remasterings der ersten vier Alben im Digipak auch eine CD mit den ersten Demoaufnahmen der Band sowie der 1993 veröffentlichten EP "The Call" enthält. Wir haben eine Box bekommen und nochmal für Euch in die Scheiben reingehört.
Laue Lüftchen sind nicht die Sache von CHAPEL OF DISEASE. Nach dem starken "The Mysterious Ways Of Repetitive Art" (2015) hätte sich die Band entspannt zurücklehnen, hier und da etwas Feintuning vornehmen und ein Nachfolgealbum der Marke „Nummer sicher“ nachschieben können. Mit der neuen Platte "... And As We Have Seen The Storm, We Have Embraced The Eye" gehen die Kölner Komplex-Metaller allerdings gleich drei Schritte weiter: Die vier Jungs aus der Domstadt lassen sich von Risikobereitschaft und Experimentierfreudigkeit ungezwungen treiben und entfachen einen Sound-Hurrikan, der von Death-Metal-Puristen gewaltigen Gegenwind bekommen könnte. Diejenigen aber, die nichts auf Genre-Fesseln und stilistische Einbahnstraßen geben, sollte das neue Werk ordentlich durchpusten und enthemmt abrocken lassen.
Anfang der 90er Jahre galten CLAWFINGER als das europäische Gegenstück zur US-Band RAGE AGAINST THE MACHINE und haben das Crossover-Genre entscheidend mitgeprägt. Als die Stilrichtung mehr und mehr an Bedeutung verlor, verschwanden auch die schwedischen Metal-Rapper aus den Schlagzeilen und von den Konzertbühnen. 2007 erschien mit "Live Will Kill You" das letzte Studioalbum, 2013 folgte die offizielle Auflösung. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Debütalbums "Deaf Dumb Blind" sind CLAWFINGER jetzt zurück und touren derzeit wieder durch Europa. Dabei haben sie am 09.11.2018 auch in der Bochumer Matrix Halt gemacht und den Club mit einer phänomenalen Performance in seine Einzelteile zerlegt.
Drei Jahre nach ihrem starken Zweitwerk “The Mysterious Ways Of Repetitive Art” legen die Kölner Death Metaller CHAPEL OF DISEASE nun nach. Mit “... And As We Have Seen The Storm, We Have Embraced The Eye" veröffentlicht die Band am 23.11.2018 ein Album, das nochmal eine deutliche Weiterentwicklung darstellt, sich gleichzeitig streckenweise aber von den Death-Metal-Wurzeln der Band entfernt. Wir sprachen mit Vocalist Laurent Teubl über die neue Platte.