Geschrieben von Mittwoch, 30 Januar 2013 14:39

Malrun - Interview zu der Band und den Plänen 2013 mit Sänger Jacob Løbner

Hinter der dänischen Band MALRUN liegt ein aufregendes Jahr 2012, mit der erfolgreichen Veröffentlichung des zweiten Werks "The Empty Frame", zahlreichen Touren durch ganz Europa und dem ersten Videoclip zum Song "Shadowborn". Anfang Februar spielen MALRUN im Vorprogramm von TREMONTI – für uns eine gute Gelegenheit, bei dem symphatischen Sänger Jacob nachzufragen, wie die weiteren Pläne von MALRUN aussehen und wie die Band selbst das vergangene Jahr rückblickend erlebt hat.

Viele werden über dieses Interview zum ersten Mal von MALRUN hören. Bitte beschreibe die Band, was darf der durchschnittliche Metalfan von euch erwarten?

Viele Deutsche sagen uns sogar schon nach, dass wir "das nächste große Ding" aus Dänemark sind, jetzt nachdem VOLBEAT den Weg für Metal aus Dänemark geebnet haben. Ich denke, sie könnten damit richtig liegen, auch wenn es schwer sein wird, eine ähnliche Erfolgsstory wie VOLBEAT zu schreiben.

Was ist MALRUN? In erster Linie sind wir eine melodische Metal Band, machen eingängige metallische Klänge gemischt mit guten Melodien. Und wenn man dem Reviewtenor der europäischen Magazine glauben darf, dann hat MALRUN einen einzigartigen Stil entwickelt, mit rockigen Anleihen und auch bluesigen Elementen, der in ein erfrischend neues Genre mündet. Ich weiß nicht wirklich, wo genau man unsere Musik zuordnen könnte, aber ich weiß, dass der Metalfan viele gute Melodien im Gesang und über die Gitarren erwarten darf und ganz besonders eine große Portion Energie und Gefühl. Wir schreiben die Musik direkt aus unseren Herzen. Deshalb hoffe ich, dass die Deutschen uns mit offenen Armen Willkommen heißen, so wie bei VOLBEAT... na ja, oder zumindest ein bisschen wie bei VOLBEAT. (lacht)

Ihr habt mit einigen großen Band gespielt, in ganz Europe und auch auf einigen großen Festivals. Gibt es einen bestimmten Tour- oder Liveshow-Moment, der euch besonders im Gedächtnis geblieben ist?

2012 war das Jahr, in dem wir unseren kleinen gemütlichen Teich in Dänemark verlassen haben, um international auf unseren eigenen Beinen stehen zu können. Mit Hilfe unserer deutschen Bookingagentur Dragon Productions haben wir uns den Arsch abgetourt und es war wunderbar. Im April und Mai haben wir neun europäische Länder betourt mit DIE APOKALYPTISCHEN REITER, danach haben wir einige Festivals gespielt – unter anderem das Rock Harz – dann sind wir im September erneut durch Europa getourt, diesmal mit ENGEL und im November mit den EMIL BULLS. Es war also wirklich sehr viel Tour in 2012 und wir haben gemerkt, dass uns der deutsche Markt gut liegt. Wir haben einen Draht zu dem deutschen Publikum und viele scheinen unsere Leidenschaft für energetische Musik zu teilen.

Ich denke, die größten Konzerte waren mit den EMIL BULLS, besonders in Osnabrück, Aschaffenburg, Duisburg und Hamburg und auch das Konzert mit den REITERN in Köln blieb uns in Erinnerung als wohl eines der besten Konzerte, die wir bis jetzt gespielt haben. Was auch nachhaltig hängenblieb, waren die lustigen Zeiten, die wir mit diesen beiden Bands im Tourbus erlebt haben. Wenn man so viel Zeit gemeinsam im Bus verbringt und so viele hunderte Liter von Alkohol fließen, dann macht man viele Erfahrungen, die verbinden und die man niemals vergisst.

Was macht deiner Meinung nach eine gute Liveshow aus?

Wenn ich selbst ein Konzert besuche, möchte ich unterhalten werden, ich möchte die Musik fühlen und eine Verbindung zu der Band auf der Bühne spüren. Das alles versuchen wir im Hinterkopf zu haben, wenn wir selbst auf der Bühne stehen. Wir versuchen genau dieses Stückchen mehr zu geben, eine kraftvolle, leidenschaftliche Show zu spielen und soviel wie möglich mit dem Publikum zu interagieren. Wir möchten, dass die Leute unsere Show schauen, sich mit uns verbunden fühlen und das funktioniert nicht, solange du nicht dein Herz in den Pott wirfst und alles gibst, was du hast.
Und genau das versuchen wir zu tun. Natürlich hätten wir gerne eine Million Euro, die wir in Special Effects und Pyrotechnik stecken würden, so wie RAMMSTEIN. Aber so lange wir das Geld nicht haben, versuchen wir eben, damit zu punkten. (lacht) Für das nächste Album möchten wir natürlich wieder touren und versuchen, unsere Liveshows etwas besser auszurüsten – mit besserem Licht, besseren Bühnenrequisiten und einigen Dingen, die dem Publikum eine noch einzigartigere Erfahrung bieten.

Für Februar gibt es schon wieder neue Tourdaten, diesmal gemeinsam mit TREMONTI?

Ja, wir haben die Ehre, als Vorband für die folgenden fünf TREMONTI Shows Anfang Februar ausgewählt worden zu sein:

2.2.2013: Amager Bio, Kopenhagen
3.2.2013: Grünspan, Hamburg
4.2.2013: Lido, Berlin
6.2.2013: Zoom, Frankfurt
7.2.2013: Backstage, München

Ich hoffe, dass viele deutsche Musikfans kommen und uns vor den TREMONTI Shows anschauen. Wir werden dann auch die meiste Zeit selbst am Merchandisestand stehen, bereit um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Und wenn wir da nicht sind, dann findet ihr uns auf jeden Fall an der Bar, um dort ins Gespräch zu kommen. (lacht)

Lass uns über euer letztes Album "The Empty Frame" sprechen. Gibt es Momente auf dieser Scheibe, auf die ihr besonders stolz seid?

Wir haben „The Empty Frame" im Frühjahr 2012 veröffentlicht und wir sind sehr stolz, dass uns dieses Album international einige Türen geöffnet hat. Ich kann versichern, dass wir im letzten Jahr wirklich sehr intensiv getourt haben. Wie schon gesagt, eine Band wird auch nicht mehr über Nacht ganz groß in der heutigen Metalwelt, eigentlich werden das heutzutage gar nicht mehr viele Bands... aber wir können fühlen, dass wir mit diesem Album ein ganzes Stück größer geworden sind. Ein großer Teil der Basis ist damit geschaffen, das Fundament steht... die nächste Mission ist dann die Weltherrschaft. (lacht)

Neben dem Touren habt ihr mit MALRUN den ersten Videoclip gedreht. Warum habt ihr den Song „Shadowborn" ausgesucht und kannst du uns ein wenig über die Geschichte hinter dem Video und vom Making Of erzählen?

Wir haben ein Video für diesen Song gemacht, weil er einen hohen Grad an Energie und Aggression hat, aber auch zeigt, dass MALRUN sich immer auch auf gute Melodien konzentrieren. Zusammenfassend geht es um eine Person, die Probleme damit hat, sich im richtigen Leben sozial zu integrieren. Aus Selbstschutz erschafft sie sich eine imaginäre Dimension von Schatten, in der sie bzw. er der König ist. Die Geschichte im Video ist etwas anders, weil wir dem Regisseur die Freiheit ließen, seine eigene Interpreation einzubringen. Das Video handelt von einer Katastrophe, die auf CERN passierte und von der Antimaterie Infizierte hinterlassen hat, die zwischen ihrem normalen Ich und dem Wahnsinn wechseln. Das resultiert dann in einen Vater, der seinen Sohn sucht, aber nicht um ihn zu retten, sondern um ihn auch zu infizieren.

Bist du etwas verwirrt? Ich auch, wenn ich darüber nachdenke, worüber wir gerade reden. (lacht) Schaut euch das Video einfach auf YouTube an und macht euch eure eigenen Gedanken. Das Video wurde meist nachts gedreht, in einem stillgelegten Vergnügungspark in Dänemark, und es war ein Alptraum, das Kameraequipment in der Dunkelheit zu platzieren. Wir hatten mit vielen Problemen zu kämpfen – unter anderem mit einem Farmer, der sich etwas aufregte, uns bat leise zu sein und uns unterstellte, wir wären so laut, dass seine Pferde auf der nahegelegenen Farm sicherlich Selbstmord begehen würden... Aber egal, die Szenen im Vergnügungspark sind ein wenig spektakulär und das Ergebnis ist gut geworden und auf jeden Fall mal was anderes.




Ihr arbeitet schon an neuen Songs für das neue Album. Kannst du uns etwas dazu erzählen?

Ja, nach der Tour haben wir damit angefangen, neues Material zu schreiben und sind schon ganz schön aufgedreht bezüglich dem, was wir an Demomaterial haben. Es klingt sehr vielverspechend. Wir haben vor, das Album im Herbst 2013 aufzunehmen – und ich vermute mal, der nächste frische Bissen dänischen Dynamits wird Deutschland verdammt hart Anfang 2014 rocken. (lacht)

Gibt es etwas, das ihr auf jeden Fall anders machen wollt als beim letzten Album?

Ja, wir sind als Musiker sehr gewachsen, während des vielen Tourens auf jeden Fall. Wir haben insbesondere gelernt, was mit einem Livepublikum funktioniert und was nicht. Diese Erfahrung werden wir auf jeden Fall in unseren Schreibprozess mit einbeziehen. Unsere Hoffnung ist, dass das nächste MALRUN Album nicht nur auf CD gut klingt, sondern auch in Form von energetischen, explosiven Livekonzerten zündet, wenn wir mit dem Album in 2014 touren.

2012 ist vorbei – was waren deine favorisierten Veröffentlichungen und worauf freust du dich in 2013?

Ich persönlich habe am meisten KATATONIA und GOJIRA gehört, also sind die beiden Alben für mich die besten Veröffentlichungen des letzten Jahres. Und worauf ich mich am meisten freue... ich hoffe noch immer, dass TOOL endlich ihr Album veröffentlichen. Sie haben ihre Ärsche jetzt schon die letzten sieben Jahre versteckt, ist mal an der Zeit, dass der Scheiß endlich mal auf die Straße kommt. Ich werde der Erste sein, der danach schaut. (lacht)

Vielen Dank für deine Zeit, die letzten Worte gehören dir!

Ja, schaut euch MALRUN auf Facebook an, dort findet ihr die aktuellsten Neuigkeiten über uns. Und ich hoffe, viele von euch zeitig auf den TREMONTI Gigs zu sehen. Peace out.