Geschrieben von Freitag, 19 Dezember 2014 17:20

Avatar & The Defiled - Kleiner Donner / Hamburg

Heute geht es zur Abwechslung ins Hamburger Schanzenviertel, denn AVATAR lassen es im Kleinen Donner krachen und haben zur Unterstützung die modernen Metaller THE DEFILED im Gepäck.

Der Club war mir bisher nicht bekannt, ein überschaubarer kleiner Musikkeller. Als ich gegen 20 Uhr dort eintreffe, sind bereits einige Musikliebhaber vor der Bühne, während die letzten Kleinigkeiten aufgebaut werden. Ein paar Minuten später geht es dann schon los und THE DEFILED stürmen hoch motiviert die kleine Bühne. Die Truppe wird bejubelt und haut mächtig in die Saiten.

Die sympathische Band reißt die Leute ohne Probleme mit, es wird gebangt und gefeiert. THE DEFILED haben sichtlich Spaß auf der Bühne, der Keyboarder reißt immer wieder sein Keyboard in die Luft und Stitch am Mikro flirtet mit dem Publikum. Eine ungewollte Pause gibt es, als der Strom plötzlich ausfällt, das Problem ist jedoch schnell behoben und so kann es gleich weitergehen. Wobei nach einer kurzen halben Stunde auch schon Schluss ist und THE DEFILED Platz schaffen für AVATAR.

AVATAR waren kürzlich mit AVENGED SEVENFOLD auf Tour und haben bereits ihr fünftes Album „Hail The Apocalypse“ herausgebracht. Dieses wird nun betourt und stößt auf reichlich Zustimmung. Der Club ist gut gefüllt, als die Band zu „Hail The Apocalypse“ ihre Show eröffnet – allen voran Frohnatur und über beide Ohren grinsend Sänger Johannes. Gekleidet im Frack, mit Zylinder und Zepter. Der Rest der Truppe hat sich ebenfalls herausgeputzt und wechselt sich stetig beim Posen ab. Rumstehen soll heute keiner, Johannes motiviert die Leute gleich zu Anfang, sich zu bewegen und feiert mit seiner Band und dem Publikum den Abend.

Zu „Bloody Angel“ wird mitgeklatscht und mitgesungen, während bei „Paint Me Red“ die Haare durch die Luft fliegen. Zwischendrin gönnt sich Johannes einen Schluck aus seinem Benzinkanister und scherzt mit uns in sehr gut gesprochenem Deutsch. Der Sänger hat deutsche Wurzeln, "Pommesgabel" kennt er jedoch nicht und verlangt stattdessen unsere Fäuste, es ist schließlich "Metal-Anthem -Zeit": Wer „Let Us Die“ kennt, singt mit, wer's nicht kennt, kann auch faken ... habe er schließlich auch schon getan.

Etwas frech ist sein Blick auf sein leeres Handgelenk, um uns zu zeigen, dass wir kaum noch Zeit haben. Um trotzdem viele Songs spielen zu können, wird ein Zahn zugelegt. „Raining Blood“ wird angestimmt, dabei bleibt es vorerst aber auch. Wenn beim nächsten Mal doppelt so viele Leute hier sind, üben AVATAR den Song nur für Hamburg. Es müsse nur jeder einen weiteren Freund mitbringen.
Nach „Murderer“ fehlt wieder der Strom, also Zeit für ein spontanes Drumsolo. Anschließend etwas Wahnsinn mit „Smells like a Freakshow“ und zum Schluss „Tower“.

Nach einer kurzen Stunde sind AVATAR fertig für heute und verlassen die Bühne. Ein sehr kurzer Abend neigt sich dem Ende (oder geht für einige erst los). Gerne hätten beide Bands länger spielen können. 60 Minuten als Hauptband ist schon arg wenig, mit nur einer Supportband.