Geschrieben von Samstag, 25 Juni 2016 22:28

Sixx A.M. & The New Black - Hamburg / Knust

Wenn Stars kleine Clubs rocken, ist das immer ein besonderes Erlebnis. So geschehen bei SIXX A.M., der aktuellen Band vom ehemaligen MÖTLEY CRUE Bassisten NIKKI SIXX, GUNS 'N ROSES Gitarrist DJ Ashba und James Michael, welcher bisher als Produzent für MÖTLEY CRÜE, den SCORPIONS und PAPA ROACH tätig war. 

Das Knust ist selbstverständlich ausverkauft und zum Bersten gefüllt, als THE NEW BLACK aus Bayern uns einheizen wollen. Die Jungs spielen astreinen Rock 'n Roll und durften bereits für AC/DC eröffnen. Den knappen Platz auf der Bühne nutzt die Band ausgiebig zum Toben, ohne sich auf die Füße zu treten. Das Publikum lässt sich von den Grimassen schneidenden Posern jedoch wenig beeindrucken und hängt wohl noch im Montagsblues fest. THE NEW BLACK rocken hoch motiviert das Knust und schaffen es in der halben Stunde, ganz gemächlich das Publikum wach zu rütteln. Starke Leistung der Truppe, obwohl das Publikum heute nicht das motivierteste ist.

Als sich dann SIXX A.M. ankündigen, sieht es schon ein wenig anders aus, hat aber ebenfalls noch viel Luft nach oben. Zu "This Is Gonna Hurt" betritt die Band die Bühne und Gitarrist DJ Ashba stellt sich gleich zum Publikum, während James am Mikro die Meute zum Mitmachen anfeuert. Einzig Bandchef Nikki hält sich dezent zurück und überlässt seinen Kollegen die meiste Zeit das Feld.

Beim neuen Hit "Rise" gehen sämtliche Fäuste in die Luft und es wird mitgesungen – langsam wird die Menge wach, aber James ist auch ein großartiger Frontmann. Für gewöhnlich ist er als Produzent tätig, steht aber auf der Bühne, als hätte er nie etwas anderes getan. Etwas im Abseits helfen zwei nett anzusehende Backgroundsängerinnen mit aus.
Beim Titel "Skin" setzt sich James ans Piano und singt gemeinsam mit dem Publikum die Ballade, während DJ Ashba die Nummer mit seiner Gitarre auf einem Hocker begleitet – samt ausuferndem Gitarrensolo. Bei der nächsten Nummer "Dead Man's Ballet" setzt sich Ashba für ein paar schnelle Akkorde ans Keyboard.

Weiter geht’s wieder mit etwas mehr Dampf, einer mittlerweile hoch motivierten Meute und "Everything Went To Hell". Der Titeltrack vom aktuellen Album wird fix nachgeschoben und wie wir lernen, steckt hinter "Rise Of The Melancholy Empire" eine kleine Entstehungsgeschichte. Direkt gewidmet wird der Song den Vorfällen in Orlando, geschrieben haben die Jungs die Nummer kurz nach dem Paris-Attentat als Zeichen, sich von der Angst, die diese Geschehnisse mit sich bringen, nicht anstecken zu lassen und stark zu bleiben.

Bei der Ballade "Accidents Can Happen" gehen statt altmodischer Feuerzeuge alle Smartphonelichter in die Luft und bei der letzten Nummer "Life Is Beautiful" spielt DJ Ashba bei den Fans auf der Treppe zum Balkon. Die singen lauthals mit und lassen den Abend auf diese Weise gebührend ausklingen.