Donots - Coma Chameleon




Stil (Spielzeit): Punk/Rock (36:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Solitary Man Records (28.03.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.donots.de
Mit ihrem melodischen, poppigen (Punk-)Rock und Hits wie „Today“, „Whatever Happened To The 80s“, „Superhero“ oder „Saccharine Smile“ stürmten die DONOTS aus Ibbenbüren Anfang der 2000er die Charts. Nach dem 2004er Album „Got The Noise“ und einer Best Of wurde es still um die Band, mit „Coma Chameleon“, das erstmals auf dem eigenen Label von Sänger Ingo erscheint, meldet sie sich nun zurück – und wird mit neuer musikalischer Ausrichtung inklusive neuem Bandlogo nicht nur für Begeisterung sorgen.

Den alten, unbeschwert poppig-punkigen Stil hat man sich bei „The Right Kind Of Wrong“ und „Anything“ größtenteils bewahrt, doch mit dem Opener „Break My Stride“ (mit MUSE-Anleihen), der ersten Single „Pick Up The Pieces“ oder „Headphones“ (klingt zu Beginn recht seltsam, weiß dann aber schnell zu gefallen) bewegen sich die DONOTS auf neuen Pfaden, die teils in Richtung BILLY TALENT gehen.
Die Band hatte genug von ihrem etablierten Sound und reichert ihn mit stilfremden Elementen an (z.B. einem Klavier in der anderthalbminütigen Schweinerock-Verbeugung „To Hell With Love“). Dass einige Fans Hits im Stile der zu Anfang dieses Reviews genannten Songs vermissen werden, ist die logische Konsequenz dieser musikalischen Neuausrichtung. Mir persönlich fehlt ein ganz klein wenig die Unbeschwertheit und locker-leichte Attitüde von Songs der Marke „I Quit“, denn die Kompositionen sind doch etwas „ernsthafter“ und düsterer als in der Vergangenheit („Stop The Clocks“ etwa ist ein sehr melancholischer Song). Allerdings kann man der Band niemals fehlende Spielfreude oder Spritzigkeit vorwerfen, und mit ihrer neuen Ausrichtung scheint die Band sehr glücklich zu sein, auch wenn sie damit manch einen Hardcore-Fan vor den Kopf stoßen wird.

Wusste ich anfangs noch nicht so genau, was ich von „Coma Chameleon“ halten soll, so hat mich das Album mit steigender Anzahl der Hördurchläufe immer mehr in seinen Bann gezogen. Es ist mutig, einen Bruch zu begehen, zu experimentieren und Neues auszuprobieren, dabei seinen eigentlichen Stil aber nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Und genau das haben die DONOTS mit ihrem neuen Album geschafft. Deshalb (und trotz des Fehlens eines wirklich markanten Hits) verdient die Scheibe satte acht Punkte.