Atreyu - The Curse


Review


Label/Vertrieb: Victory


Bewertung: Hittig, schnittig!

Atreyu sind schon bald die Band der Stunde! Mit ihrem Debütalbum „Suicide Notes & Butterfly Kisses" haben sie zumindest in Amerika einen Traumstart hingelegt und bereits 120.000 Platten verkauft. Mit ihrem zweiten Output „The Curse" (Victory) werden sie garantiert den weltweiten Durchbruch schaffen und auch hierzulande kein Geheimtipp mehr bleiben.
Die Musik, die die Jungs aus Orange County liefern, trifft absolut den Nerv der Zeit. Der Opener „Bleeding Mascara" beweist es: Von 0 auf 100 mit Gitarrengedudel á la Stratovarious, danach ein Sänger der im Hatebreed-Style losbellt, unterlegt von Metalcore-Gitarren und als ob es das Normalste der Welt wäre schmilzt der Song in einen wunderschönen Emo-Refrain - grandios! Leider geht der Klassik-Metal-Faktor beim Rest ein wenig zurück, trotzdem bleibt das Songniveau in unglaublich hohen Hitregionen.
Für mich ist allerdings die Musik immer dann am interessantesten, wenn Gitarrist Dan Jacobs mit Iron Maiden-Schlagseite soliert (endlich spielen junge Bands wieder Solos!) und Leads raushaut („Demonology And Heartache") oder In Flames-technisch maltretierende Bretter hinlegt (z.B. „You Eclipsed Me" oder „Corseting"). Denn ansonsten sind mir die Stücke auf „The Curse" - trotz aggressiver Strophen - fast schon zu glatt produziert und haben etwas gewollt in jedem Song ultramelodiöse Emo-Parts. Die Sänger (der Drummer ist Co-Sänger!) sind nunmal sehr begnadet, aber die ein oder andere mutige Struckturänderung hätte bei mir einen bleibenderen Eindruck gemacht. Der positive Gesamteindruck bleibt dennoch.
Bleibt festzuhalten: Mit „The Curse" ist Atreyu sauberes Lehrstück in Sachen retro-metal-emo-core geglückt, das offene Ohren in den verschiedensten Heavy-Lagern finden wird. Abchecken bevor ihr sie auf Viva seht!