Beneath The Massacre - Dystopia

beneath the massacre dystopia

Stil (Spielzeit): Extreme Deathmetal (32:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Prosthetic Records (14.11.08)
Bewertung: 8,5 / 10

Link: http://www.myspace.com/btm

BENEATH THE MASSACRE haben es 2008 wieder einmal geschafft. Nach "Evidence Of Inequity" und "Mechanics Of Dysfunction" bringen sie nun mit "Dystopia" ihr drittes Release und damit ihren zweiten Longplayer an den Start. BENEATH THE MASSACRE lassen sich schwer in Worte fassen, man muss sie einfach hören. Diese Band ist momentan mit Sicherheit eine der extremsten und brutalsten Bands auf dem Markt. Nach ihrem Debut-Longplayer "Mechanics Of Dysfunction"war noch eine Steigerung kaum denkbar, da ihnen alles andere noch den letzten verbleibenden Rest Menschlichkeit in der Musik geraubt hätte. Jedoch haben BENEATH THE MASSACRE abermals eine Entwicklung durchgemacht. Sie sind jedoch nicht noch extremer geworden, was ohnehin schwierig geworden wäre, ihre Musik ist 2008 schlichtweg differenzierter und abwechslungsreicher. 

Wo man bei "Mechanics Of Dysfunction" teilweise von dem absolut wahnsinnigen Geprügel fast erschlagen wurde und es einfach zu wenige Breaks zum Luftholen gab, sprengt "Dystopia" die wahnsinnigen Blastbeats und steten Sweeps vermehrt auf und verhilft BENEATH THE MASSACRE somit zu einem differenzierteren Sound, man kann die Musik einfach besser verarbeiten und oftmals sogar mitgrooven. In Punkto Wahnsinnigkeit und Extreme stet "Dystopia" seinen zwei Vorläufern jedoch in nichts nach, im Gegenteil: Die wahnsinnigen Hightempo-Part fallen noch eine Stufe extremer aus, von einem normalen Blastbeat auf einem Tempo von 200 Beats pro Minute wird teilweise im folgenden Part eine Abart des vorherigen Riffs mit erhöhtem Tempo und Gravity-Blasts versehen, nur um danach den Break in einen technischen Hardcore-Downbeat noch abrupter und krasser erscheinen zu lassen. Produziert wurde "Dystopia" erneut von Yannick St-Amand (DESPISED ICON, ION DISSONANCE), jedoch holten sich die fünf Kanadier zusätzlich noch Jason Suecof, der von seiner Arbeit mit THE BLACK DAHLIA MURDER bekannt ist, mit an Bord und erschufen so einen Sound, der mehr nach einer Band klingt, da "Mechanics Of Dysfunction" damals leider schon zu statisch, übertriggert und undynamisch wirkte. Auf "Dystopia" jedoch scheint die Band ihren Sound gefunden zu haben, und zwar einen, der roher, brutaler, aber vorallem menschlicher ist. Des Weiteren haben BENEATH THE MASSACRE 2008 ihrer Liebe zur Nostalgie Ausdruck verliehen und nahmen den Song "Never More", der schon auf ihrer damaligen EP "Evidence Of Inequity" vertreten war, erneut auf und gaben ihm auf "Dystopia" ein neues Klanggerüst. 

Vielleicht haben die Kanadier den lieben Tag lang einfach nichts anderes zu tun, als wahnsinnige Musik zu machen, das neue Output "Dystopia" der fünf Jungs aus Montreal überzeugt allerdings wieder einmal. BENEATH THE MASSACRE sind 2008 erfahrener, differenzierter und menschlicher. Sie haben die Zügel in jeglicher Hinsicht noch mal eine Spur angezogen und präsentieren sich nun endgültig als eine der brutalsten und extremsten Bands, die bisher den Weg ins Ohr gefunden haben und wer sie live gesehen hat, weiß auch, dass nichts auf ihren Platten der sogenannten "Studio-Magie" entspringt. "Dystopia" stellt definitiv eine Weiterentwicklung der Band da, auch wenn man dies nicht für möglich gehalten hätte. Der Silberling ist ein Fest für Fans von DESPISED ICON oder CRYPTOPSY und natürlich jeden, der die extremste der extremen Musik mag, oder diejenigen, die von Hörstürzen im Eigenheim nicht genug bekommen können. "Dystopia" wird sich genau wie "Mechanics Of Dysfunction" lange Zeit als Hürde für jede Band darstellen, die versucht, Grenzen aufzusprengen und extreme Musik noch extremer zu machen.