Every Time I Die - The Big Dirty

Every Time I Die

Stil (Spielzeit): chaotischer Rock'N'Roll Hardcore (36:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Ferret/Soulfood (14.09.2007)
Bewertung: 9/10

Wenn man mal genau drüber nachdenkt und sich wirklich Zeit lässt, dann kann keiner bestreiten, dass EVERY TIME I DIE wohl zu den coolsten, genialsten und besten Bands der Welt gehört. Wer diese Band nicht spätestens seit „Gutter Phenomenon" (2005, Ferret Music) vergöttert, der hat keinen Musikgeschmack. So, das musste mal gesagt werden! Doch was noch das Beste an EVERY TIME I DIE ist: sie haben sich bisher von Album zu Album um 200% gesteigert. Aber geht das überhaupt nach einem Album wie „Gutter Phenomenon", welches die volle Punktzahl von mir bekommen hat? Kann man sich da noch steigern? Meiner Meinung nach nicht. „The Big Dirty" spielt zwar in der gleichen Liga wie der Vorgänger, doch sagen wir mal so: „Gutter Phenomenon" ist Meister und „The Big Dirty" hat es gerade so in die UEFA-Cup-Auswahl geschafft.

Vom Musikstil her hat sich eigentlich nichts geändert. Warum auch? ETID hatten spätestens mit „Gutter Phenomenon" ihren Sound gefunden. Und der ist schließlich so genial, dass man ihn ruhig unverändert noch für ein zweites Album verwenden kann, ohne ausgelutscht zu klingen. Daher herrscht immer noch der Mix aus Rock'N'Roll-Riffing gepaart mit Hardcore und dem Hauch von Chaos vor, der kombiniert wird mit den leicht angekratzten Sprechgesangs-Vocals. Alles in allem also wieder ein kompakt geschnürtes Päckchen, das fast platzt vor Coolness und Energie. Doch leider machen die neuen Songs bei mir nicht „Zoom". Das berühmte gewisse etwas fehlt einfach, der Hauch von Magie, der „Gutter Phenomenon" auch heute nach zwei Jahren noch regelmäßig in meiner Playlist auftauchen lässt.

Mein Fazit: Eine Steigerung ist „The Big Dirty" nicht. Aber es ist auch keine echte Niederlage. Eher ein unglücklich verlorenes Elf-Meter-Schießen. Wer auf EVERY TIME I DIE schon früher stand, wird auch dieses Album lieben. Aber die runterfallende Kinnlade gab es bei mir diesmal nicht. Trotzdem ist das neue Album ein würdiger Nachfolger zum 2005er „Gutter Phenomenon" und 1000x besser als viele andere Bands. Insofern, gut gespielt, ab unter die Dusche.