Metalforce - s/t



Stil (Spielzeit): True Metal (54:34)
Label/Vertrieb (VÖ):
Magic Circle Music (25.09.09)
Bewertung: 7/10

Link(s): www.metalforce.eu
Aus MAJESTY wird METALFORCE – und so weiß sofort jeder, mit welcher Art von Musik er es bei Tarek Maghanys alter neuer Band zu tun hat. Doch dazu später mehr. Kurze Erwähnung sollte das Infoblättchen zur METALFORCE-Promo CD finden, denn was das Label da für Lobeshymnen reingepackt hat, lässt selbst die Selbstweihräucherungen von MANOWAR alt aussehen – obwohl es sich hierbei sogar um DeMaios Label handelt. Da ruft Drummer Jan Raddatz "jene Körper durchdringende Kraft hervor, die man nur mit Donner vergleichen kann", und Freddy Schartl am Bass ist sogar "dazu bestimmt, den Boden zu erschüttern, sobald er seinen Bass nur anfasst". Harter Tobak, maßlos übertrieben – oder vielleicht doch nicht?

Man fühlt sich in seiner ersten Vermutung bestätigt, sobald man den klebrigen Chorus von "Faster, Louder, Metalforce" um die Ohren geschmettert bekommt. Ein fürchterlicher, platter Opener, der Schlimmes erahnen lässt. Das nachfolgende "Freedom Warriors" macht dann plötzlich einen ungleich besseren Eindruck, und danach geht es mit kleinen Unterbrechungen tatsächlich steil aufwärts. "I Rule The Night" sowie "Thunder And Lightning" sind im True Metal-Kosmos absolut hörenswert, "When The Valkries Fly" ist eine schöne Halbballade und "Thunderchild" klingt gar ähnlich rockig wie manche Nummern auf "Battle Hymns" von MANOWAR. Überhaupt: METALFORCE klingen vor allem zu Beginn sehr stark nach ihren amerikanischen Vorbildern, beim Opener, manchen Soli und epischen Chören möchte man schon fast von Ideenklau reden. Doch irgendwie schaffen es die Burschen, sich in ihrer eigenen kleinen Nische festzusetzen, und kredenzen einem so die oben genannten Ohrwürmer oder das von einem netten Break durchbrochene, rasende "Melt Thy Steel". Je öfter man "Metalforce" hört, desto vertrauter und besser klingt das Album.

Ok, die Lyrics sind jenseits von Gut und Böse, und die Produktion klingt meiner Meinung nach sehr dumpf, aber das ändert nichts daran, dass das Quartett nach einem erschreckend schwachen und einfallslosen Einstieg eine starke qualitative Kehrtwende macht und mit seinen Songs dabei mitunter einen stärkeren Eindruck macht als MANOWAR auf ihren letzten Alben. Mit ein paar mehr Nummern wie dem mutigen "Thunderchild", dem krönenden Abschluss "Son Of The North" oder einer weiteren Ballade und dem Verzicht auf "Faster, Louder, Metalforce" (über diesen Song komme ich einfach nicht hinweg) hätten METALFORCE einen richtigen True Metal-Kracher abliefern können. So bleibt immerhin ein vereinzelt schwächelndes, im Gesamten aber sehr gutes Werk für Traditionalisten und MAJESTY-Anhänger.