Battles - Mirrored


Review


Stil (Spielzeit): Electronic Jazz Metal (51 Min.)
Label/Vertrieb (VÖ): Warp/Rough Trade (14.05.07)
Bewertung: 7/10
Link: www.bttls.com

Nomen est Omen: Auf ihren ersten Longplayer bitten BATTLES zur Schlacht zwischen Elektro, Progrock, Freejazz und Metal. Nach 52 aufregenden Minuten lässt das Gemetzel nur einen Gewinner zurück: den Hörer. Was bleibt, ist ein fragiles Gleichgewicht zwischen vier scheinbar unvereinbaren Stilrichtungen.

Die Engländer (und besonders die Krawalljournalisten des NME – die bekanntlich einen guten Kampf besonders zu schätzen wissen) entdeckten als erste die Kraft der ersten Auskopplung „Atlas“ und kürten sie zur Single der Woche. Eine gute Wahl. Der rund siebenminütige Mix aus Elektrobeats und Glamrockriffs gehört zweifelsohne zu den Hits des Jahres.
In seiner kühlen Perfektion spiegelt „Mirrored“ vor allem das bisherige Schaffen eines jeden Bandmitgliedes. Taktgeber ist der ehemalige HELMET-Drummer John Stanie. Er sorgt für das exakt konstruierte Rhythmus-Korsett, in dem sich das Gitarren-Duell von Ian Williams (Ex-DON CABALLERO) und Dave Konopka (Ex-LYNX) entfalten kann. Vierter im Bunde ist der Sohn der Avantgarde-Jazzlegende Anthony Braxton, Tyondai Braxton. Er spielt Keyboard und sorgt für die meisten der bizarren Stimmensamples.

Im Ergebnis schafften die vier New Yorker elf vordergründig exakt berechnete Songgebilde, die bei jedem CD-Durchlauf immer wieder eine neue, tiefere und vor allem chaotischere Schicht offenbaren. Die Dinge sind nie das, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Auch und vor allem nicht im Spiegel und auf dem Schlachtfeld.

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