No Use For A Name - Rarities Vol. 1: The Covers

No Use For A Name - Rarities Vol. 1: The Covers
    MelodyCore /Punkrock / Covers

    Label: Fat Wreck Chords
    VÖ: 11.08.17
    Bewertung:7/10

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Wie lange ist der Tod von Tony Sly mittlerweile her? Fünf Jahre, glaube ich. Und bis heute ist das ein einschneidendes Erlebnis für die MelodyCore-Gemeinde. Ich selbst konnte mit ihren letzten Platten zwar nichts mehr anfangen, aber mit ihren ersten Platten habe ich selber Gitarre spielen gelernt oder ersten Bandmitgliedern versucht zu erklären, was ich möchte oder gerade meine. Und alleine deshalb fühlt es sich eigentlich angenehm an, die Kalifornier mal wieder mit „neuem Material“ zu hören.

Wenn man sich vor Augen führt, wie stark Labelchef und Freund Fat Mike durch diesen Tod betroffen ist, kann man auch kaum glauben, dass es sich hier um Leichenfledderei handelt. Wie ich Fat Wreck Chords einschätze, gehen hier auch Gelder an die Tony Sly Foundation und/oder an seine Hinterbliebenen. Außerdem ist dies hier auch keine Zusammenstellung von halbfertigen Songs, die sich noch in der Vorproduktion befanden und die jetzt irgendwie zu Ende gebracht wurden. Es ist eher eine Werkschau von Coversongs, die sich durch die ganze Karriere von NO USE FOR A NAME hindurchziehen – dennoch ist die Aufnahmequalität immer gut.

Teilweise handelt es sich hier um Stücke, deren Originale grob in den Kontext von den MeloPunkern passen (SUBLIME, DAG NASTY, MISFITS etc.), aber es gibt auch Songs von THE VAPORS, THE POGUES und DEPECHE MODE (ja … das 400ste Cover von „Enjoy The Silence“, was bis auf den überflüssigen Keyboardpart ziemlich cool ist) und anderen. „Don`t Cry For Me Argentina“ hätten sie sich allerdings wirklich sparen dürfen.

Highlights des Albums sind für mich „Badfish“ von SUBLIME (coole Idee!) und „Dream Police“ von CHEAP TRICK. Es stellt sich natürlich die Frage, ob man Coverplatten mag. Und an der einen Stelle hört man auch, dass Tonys Stimme für andere Melodien ausgelegt ist, aber in den meisten Fällen funktioniert das hier ziemlich gut. Und für etwaige Mixtapes liefern sie hier auch einiges an Futter. Und ja .… wer auch immer in den 90er Jahren Bands wie NoFX. LAGWAGON, STRUNG OUT und eben NO USE FOR A NAME gehört hat, wird sich einfach darüber freuen, etwas von Tony Sly zu hören. Und aus diesem Grund kann ich mit dieser Coversammlung doch mehr anfangen, als mit vielen anderen.