Parties Break Hearts - Life Is Too Short To Dance With Ugly People



Stil (Spielzeit): Emocore/Alternative-Metal (50:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Lockjaw Records/Rough Trade (14.11.08)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.partiesbreakhearts.ch
http://www.myspace.com/pbhrock

Mal ehrlich, sowohl das Cover von „Life Is Too Short To Dance With Ugly People“, als auch der Albumtitel des Debüts der Berner PARTIES BREAK HEARTS sind mehr als gelungen. Ich glaube, ich habe in der letzten Zeit selten eine gelungenere Aufmachung gesehen. Auch könnte man bei vorgesetztem musikalischen Output denken, die vier jungen Schweizer kommen gar aus Amerika oder Großbritannien. Denn die Nähe und Einflüsse von Größen wie STORY OF THE YEAR, FUNERAL FOR A FRIEND, JIMMY EAT WORLD, LOST PROPHETS und auch Bands wie CREED und INCUBUS sind definitiv nicht von der Hand zu weisen. Dementsprechend tragen die zwölf Songs aber auch teilweise einen gewissen Beigeschmack: Und zwar den, dass all das, was hier eigentlich recht gut umgesetzt klingt, bereits vorher tausend mal schon durchpflügt wurde. 

So üben sich PARTIES BREAK HEARTS mal mehr im Emo(core)-Bereich, als auch im Metal- oder sogar Alternative-Metier. Ebenfalls blitzen immer wieder auch Hardcore- und Metalcoreanleihen im schillernden Emo-Gewand durch. Obwohl die Band erst weniger als ein Jahr in ihrer jetzigen Besetzung existiert, konnten sie sich bereits Live-Erfahrung im Vorprogramm der REAL McKENZIES und DIE HAPPY aneignen. Auch gewannen sie diverse heimische renommierte Bandcontests, und zweifelsfrei lässt sich hier junges Talent heraushören. 

„Fake As You“ beweist Hardcore-Attitüde, gemischt mit Emopunkgitarren und gekonnten Screams. Das folgende „Dance, Dance Revolution“ kann definitv als sehr gelungen bezeichnet werden, denn hierbei handelt es sich um einen klassichen Emocoresong, wie ihn FUNERAL FOR A FRIEND nicht hätten besser schreiben können und der runtergeht wie Öl. Über gekonnter Instrumentierung schwebt auch eine sehr angenehme und vielseitige Stimme von Sänger Martin, hat sie doch etwas Raues und ist auch tiefer und markanter als bei sonstigen Frontmännchen. Mit „Sober“ setzen sie in punkto Pathos noch eins drauf und katapultieren sich mit einer metaldurchzogenen Poppigkeit definitiv in Richung verblichene CREED. Gerade die Vielfältigkeit der ersten Hälfte von „Life Is Too Short...“ kann musikalisch und dramaturgisch überzeugen und unterhält den Hörer, vorausgesetzt natürlich, Interesse an oben genannter Musikrichtung besteht. 

Mit „Save Yourself Part 1“ und „Save Yourself Part 2“ wird nochmal ein ordentlicher und hochemotionaler Mittelpunkt markiert, bevor das Album leider auffällig stark abflacht und die Band sich nur noch selbst zu wiederholen scheint. Somit finden sich ab dem Stück sieben zwar noch gute Songs, aber das altbewährte Schema F wird über ein hohes Maß hinaus strapaziert und PARTIES BREAK HEARTS erscheinen bis zum Schluss nur noch wie eine mittelmäßige Kopie oben genannter Genre-Größen - was eigentlich schade ist, versprach die erste Hälfte doch eigentlich recht viel. 
Trotzdem ist „Life Is Too Short...“ ein unterhaltsames Album, und mit ein bisschen mehr Mut zur Eigenständigkeit und dem zukünftigen Bewandern von Abseits-Pfaden könnte den Schweizern demnächst vielleicht auch ein genreprägender Silberling gelingen. Wir drücken die Daumen!

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