Olli Schulz - S.O.S. - Safe Olli Schulz

olli schulz sos save olli schulz 21031931

Stil (Spielzeit):
Singer/Songwriter/Indie/Pop (41:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Trocadero / Indigo (16.03.12)
Bewertung: 7,5 /10

Link: Facebook

OLLI SCHULZ ist zurück – im Info wird berichtet, dass der „alberne Gitarrenjunge" mittlerweile ein gereifter Songwriter geworden ist. Naja, so sehr unterscheidet sich „S.O.S." jetzt auch nicht von „Es brennt so schön" oder älteren Alben. Zwar ist jetzt hier kein „Bettmensch" mehr zu finden, aber das bedeutet nicht im Geringsten, dass Herr Schulz jetzt absolut ernst und grantelig geworden wäre.

Zwar gibt es wie immer auch sehr melancholische Songs, über Menschen, Beziehungen und Zukunftsängste, aber eben auch Stücke, die dir ein Lachen ins Gesicht schrauben. „Halt Die Fresse Krieg Ein Kind" ist da zum Beispiel einfach genial. Und dann sind da natürlich auch immer wieder diese unerwarteten Momente, in denen er auch ernsteren Songs witzige Seiten abgewinnen kann - mit Wortwitz und Pointen.

Der Gesang ist mittlerweile so sicher wie selten zuvor und das Selbstbewusstsein des Musikers geht so weit, dass er dieses Album in einer kleinen Ecke im Studio mit nur einem Mikro und einem Drummer aufgenommen hat. Zwar wurden im Nachhinein noch Overdubs hinzugefügt – zum Beispiel von WALTER SCHREIFELS! – aber dennoch muss man sich erst mal trauen, so an eine Albumproduktion heranzugehen. Aber genau so hat OLLI SCHULZ wahrscheinlich sicher stellen können, dass er auch Platz zum Improvisieren hat. Wer ihn mal live gesehen hat, weiß, wie wichtig der Teil ist. Dennoch ist "S.O.S." jetzt kein introvertiertes Album geworden, welches nach Einsamkeit klingt - weit gefehlt!

Zwischen den Songs kommt ab und zu mal ganz kurz etwas Quatsch, aber zum Großteil hat man es hier einfach wieder einmal mit einer Kollektion von wunderbar unaufgeregten, aber bewegenden Songs zu tun, von denen manche sofort das Herz des Hörers berühren („Irgendwas fehlt""), andere bleiben eher durchschnittlich („Old Dirty Man") und eben vielen weiteren, die man sich einfach immer und immer wieder geben kann, um dem Nordlicht zuhören zu können. Wie immer ein cooles Teil mit guten Texten! Und 5.000 Sympathiepunkten.
Kai

Mehr Alternative Rock / Indie Reviews