Stil (Spielzeit): Folk/Singer/Songwriter/Indie (26:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Midsummer (27.04.12)
Bewertung: 7 /10
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Eine Akustikplatte, die von einem Orchester eingerahmt wird (also Intro/Outro)? Vermutlich ist dies einfacher zu verstehen, wenn man weiß, dass KIM JANSSEN mit 24 anderen Leuten auch bei MAJOR CITIES spielt. Die meisten dürften ihn vermutlich aber von THE BLACK ATLANTIC kennen, in denen auch der ehemalige SHAI HULUD-Sänger spielt.
Und genau wie bei THE BLACK ATLANTIC werden bei seinem zweiten Soloalbum auch eher ruhige Saiten angeschlagen. Man denkt an – ja, hmmm – habe grade keine guten Vergleiche zur Hand. CITY AND COLOUR? Nicht poppig genug und zu wenig Emo in der Stimme. Und überhaupt: Je länger die Platte läuft, umso dämlicher ist der Ansatz dieses Vergleiches. Hier handelt es sich um reinrassigen, entschleunigten Folk der extrem getragenen Sorte!
Allerdings dürfen hier nicht nur sechs Saiten gezupft werden, sondern auch jede Menge Freunde verschiedene Instrumente hinzufügen, um eine einmalige Atmosphäre zu kreieren. Zwar gelingt KIM JANSSEN damit kein „Hit-Album" – aber es wäre auch albern, so etwas zu erwarten. Vielmehr trägt er den Hörer in einer knappen halben Stunde über imaginäre Flüsse, Weiden, Landschaften und Wetterzustände. Immer mit dieser melancholischen Seite, die ihn eher irisch als niederländisch klingen lässt – ich sehe auch eher irische Landschaften, als (sagen wir mal) Enschede vor mir, wenn „Ancient Crime" läuft.
Eigentlich handelt sich hier um ein Album für den Herbst, da es trotz aller zusätzlichen Instrumente und des Chores sehr introvertiert ist und sich mit einem leichten Schleier verhängt – man muss also dafür in der Stimmung sein. Aber wenn man das ist, ist „Ancient Crime" zum Niederknien schön – nur manchmal etwas langatmig.