Stil (Spielzeit): Indie / Punk (36:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Hassle / Soulfood (11.05.12)
Bewertung: 5/ 10
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Oha. Ich vermute mal, für die australischen DZ DEATHRAYS kann ich einfach zu wenig mit Indie anfangen, um „Bloodstreams" wirklich genießen zu können. Beim Intro bin ich noch hellhörig, danach versandet die Platte aber zumindest in meinen Ohren in ziemlicher Mittelmäßigkeit.
Die Zutaten sind eigentlich gar nicht so schlecht. Man hört Punk, Indie, die BLOOD BROTHERS in gezähmt, typische Zwei-Mann-Combo-Sounds und es ist oftmals tanzbar. Ich persönlich hätte dieses Duo erst mal irgendwo in Skandinavien vermutet. Aber Australien ist ja auch ein netter Platz, um zu feiern – und dafür scheinen DZ DEATHRAYS wohl ausgelegt zu sein.
Die Riffs werden nämlich oftmals sehr tanzbar umgesetzt und es gibt so einen gewissen Chaos-Faktor in den 12 Songs. Vor allem die Vocals sind gerne mal am Rande – wobei echtes Ausrasten auch irgendwie anders klingt. Überhaupt ist „anders klingt" etwas, um das man wohl kaum herumkommt, wenn man das Duo beschreiben will. Die Gitarre zaubert die seltsamsten Sounds an die Oberfläche und experimentiert damit auch während der ganzen Platte herum.
Auf der anderen Seite ist die Produktion aber auch ziemlich dünn und der Gesang wird manchmal etwas alleine gelassen und alles klingt ein wenig LoFi. Zwar haben sie ein paar kleine Hits dabei („Cops Capacity"), aber je länger „Bloodstreams" läuft, um so weniger können sie mich fesseln. Ich höre zwar, wie sie immer öfter an wirklich geilen Songs vorbeischrammen, aber das klingt dann gewollt („No Sleep") und irgendwie konstruiert.
Wie eingangs erwähnt, sind die DZ DEATHRAYS vermutlich einfach keine Band für mich und haben somit auch einen schweren Stand bei diesem Review. Ich finde viele Ansätze cool, manches aber zu stark konstruiert, und es gibt zu viele seltsame Sounds dafür, dass es sich hier eigentlich um eine eher vorsichtige Produktion handelt. Mir konnte diese Art von tanzbarem Indie, der auf abgefuckt macht, noch nie groß etwas geben. Im nächsten Indie-Tempel könnten die Australier der große Hit werden – mag durchaus sein. Mir gefällt „Bloodstreams" aber nur in einzelnen Momenten.