Exits To Freeways - Spilling Drinks, Spelling Names Tipp




Stil (Spielzeit): Post- / Core / Rock / Alternative (50:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Noisolution / Indigo (September 2008)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/exitstofreeways

Ui, ui, ui – Nachtigall ik hör dir trapsen! Denn mit EXITS TO FREEWAYS könnte ich hier eventuell eine Band entdeckt haben, die ich zumindest ganz, ganz grob in die Schublade stecken könnte, in der die famosen A DOG CALLED EGO stecken.

Zwar unterscheiden sich die beiden Bands hörbar, aber trotzdem gibt es hier einige Parallelen: irgendwie haben sie viel mit Hardcore zu tun – aber irgendwie auch mal so gar nicht. Denn auch ETF entziehen sich allen Klischees und eingefahrenen Strukturen. Man kann das auch ihrem Sound anhören, der wohl mit voller Absicht nicht ganz so böse ausgefallen ist, wie es die meisten Kollegen vormachen. 

Was diesen Aspekt angeht, könnte man die Hamburger auch in die PostCore-Ecke stellen, denn hier wird gerne auch mal sehr „flächig" gearbeitet und die Riffs haben eben nicht mit MetalCore oder Emo zu tun. Wenn man sich dann auch noch vor Ohren führt, dass es sich hier nur um ein Trio handelt, verfällt man ziemlich schnell ins Staunen – denn die Riffs sind ziemlich saftig, abwechslungsreich und klingen nicht so, als ob es so einfach wäre, darüber auch noch zu singen. Manche Rifs sind sogar so ausgefranst, dass es mich an eine weniger krasse und verzerrte Version von FALL OF TROY erinnert - schlägt manchmal ordentlich viele Haken.

Einzig der Gesang ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, da hier teilweise ziemlich viel „erzählt" wird. Er spricht seine Texte also manchmal lieber, als dass er sie singt. Zwar gehören auch grade die Texte zu den Pluspunkten der Band – aber ab und zu wären ein paar richtige Melodien (und meinetwegen auch ein paar Wutausbrüche) gar nicht so verkehrt. Wäre die Musik langweiliger, würde mich das mit Sicherheit auch eine ganze Ecke mehr stören. So zieht einen das Album in seinen Bann wie eine Achterbahnfahrt. Nur die Hitlastigkeit ist durch den fehlenden Gesang noch nicht so weit, wie es vom Potenzial her gesehen definitiv sein können. Ganz schön mutiges Teil hier!

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