The Morning Light - s/t





Stil (Spielzeit): Indie/Emo/Pop (34:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Fearless Records/Rough Trade (27.03.09)
Bewertung: 8/10
Link(s): www.myspace.com/themorninglight
Puhhh!! Nachdem man sich dem selbstbetitelten Debüt-Album der fünf jungen Herren von THE MORNING LIGHT gewidmet hat, muss man schon erst mal durchschnaufen. Nicht, weil es dermaßen heftig anmutet, sondern weil man nahezu erschlagen wirkt, von all diesen ganzen sogenannten „catchy" Ohrwürmern, und diesen luftig-locker-leichten Melodien, die schon irgendwo Lust auf mehr machen...

Tolle Klavierläufe werden von groovendem Schlagzeug und dezenten Gitarren begleitet, hier und da mischen sich Bläser und alle möglichen Dinge unter. Kurz gesagt: Die elf Songs auf „The Morning Light" stecken voller Überraschungen.

Kann man in heutigen Zeiten noch guten Pop machen? Ja, man kann. Denn das beweisen die vier Jungspunde hier sehr eindrucksvoll. Mal laut und ehrlich, mal zurückhaltend und verträumt, aber immer authentisch. Kommt der Opener „Wake Up!" noch ein bisschen quer und vertrackt daher, ohne so recht zu wissen, wohin die Reise gehen soll, so schließt sich auch schon bald das gelungene „Done Writing Love Songs" an. Und eben dieser beweist bereits eine der großen Stärken von THE MORNING LIGHT: Die Melodien bohren sich sofort und unerhört leicht beim ersten Mal in den Gehörgang - und bleiben auch noch lange dort. Egal ob „Brand, New, Friends", das melancholisch angehauchte „Clouds" oder der Wahnsinns-Melodie-Killer „Happy Now" - THE MORNING LIGHT spielen sich mit jedem Song weiter in der Gunst des Hörers nach oben. Dem ein oder anderen wird dies mit Sicherheit eine ganze Spur zu poppig sein. Wer jedoch einfach mal hören will, wie man wirklich tollen und einfallsreichen Pop mit Rockeinschlag heute gestalten kann, der sollte hier unbedingt rein hören.

Hauptvokalist Bobby Garver bewegt sich zwar mit Unterstützung von Pianist und Zweitsänger Harrison Wargo oft im Bereich des typischen Emo-Gesangs, doch gleitet er nie in ein Heulen oder Schreien ab und verleiht den kleinen, oft unter drei Minuten bleibenden Songs eine tolle, freche Note. Am ehesten ließe sich THE MORNING LIGHT musikalisch mit PANIC AT THE DISCO oder auch OCTOBER FALL vergleichen. Mit ihrem beachtlichen Debüt bringen sie es jedoch zustande, jedem Song eine einzigartige Note zu verleihen und nie langweilig zu werden. Dabei wird auch vor Experimenten nicht zurück geschreckt: „Virginia" oder „Honest" haben einen coolen Countryeinschlag und machen wirklich gute Laune. Mit „This Way" schließen THE MORNING LIGHT eine gelungene Platte vorläufig sehr ruhig ab, um dann mit dem endgültigen Rausschmeißer „Movin' Along" noch einmal ein ordentliches Brett zu liefern: So funky und sexy war Emo-Pop noch nie! Und diese Orgel, diese tolle Orgel...Reinhören! Es lohnt sich...

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