TORGEIR WALDEMAR ist zwar ein noch sehr kleiner und unbekannter Musiker aus dem Indie-Untergrund, den er aber ziemlich aufmischen wird, falls er es nicht schon tut. Mit seinem Einfallsreichtum und gleichzeitigem Hang zur Nostalgie kreiert er eine wunderbare Mischung aus verloren geglaubten Liedern und Ambient-Ausflügen in seinen kreativen Kopf.
Prinzipiell wird weder vor Skurrilität noch vor Kitsch gescheut. Vom Streicher bis hin zur Mundharmonika und Trompete wird man alles finden. Mit seiner spielerischen aber auch melancholischen Art und abwechselnden cineastischen Soundeffekten von Wirbeln bis Zwirbeln und Flirren wird einem garantiert nicht langweilig.
Old but Gold
Die eigentlichen Songs, die sich zwischen den Zwischenspielen verstecken, versprühen Retro-Vibe à la NEIL YOUNG und JOHN DENVER auf eine authetische, rohe und angenehm unkontrollierte Art, die jedermann emotional mitgehen lässt. TORGEIR WALDEMAR klingt nach Oldies, die irgendwie vertraut, gleichzeitig aber auch so erfrischend neu sind, dass man sich fast verflucht, die Lieder nicht schon vor 15 Jahren entdeckt zu haben („Leaf In The Wind“, „Heart And Gold“).
Wer nicht schon am Gesang Gefallen gefunden hat, wird es spätestens bei den Instrumentalteilen tun, an denen nicht gespart wird. Expressiv und ungezähmt bahnen sie sich ihren Weg zu deiner Seele. Von aufregend bis düster zeigt sich der Norweger von all seinen Seiten.
Fazit
Einen besseren Titel hätte sich Torgeir für das neue Album wohl nicht aussuchen können. Ich habe mich definitiv in „Love“ verliebt! Dennoch würde ich mir für das nächste Album wünschen, dass etwas mehr von der Kreativität der Zwischenspiele in die eigentlichen Songs einfließt, denn dass er schräg sein kann, hat TORGEIR WALDEMAR längst bewiesen.
Tracklist:
- Leaf In The Wind
- Contagious Smile
- Truncated Sould
- Heart And Gold
- Black Ocean