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Warum will denn keiner mit Élviro Rodrigues Musik machen? Er hat doch gute Ideen! So muss UTOPIAN.HOPE.DYSTOPIAN.NIHILISM ein Soloprojekt bleiben. Schade, denn viele Probleme liegen bestimmt darin begründet, dass der Portugiese Einzelkämpfer ist. Niemand, der ihm sagt, dass weniger manchmal mehr ist. Niemand, der ihm sagt, dass seine progressiven Ideen zwar ganz cool sind, aber leider nicht 100prozentig funktionieren. Niemand, der ihm auf die Finger klopft, wenn er beim Mix den Sound versaut.
Grundsätzlich sind Projekt und Scheibe grundsympathisch: Rodrigues hat wirklich alles selbst gemacht, und die knuffigen Bären im Artwork gehen genauso ans Herz wie der Satz „Thanks for borrowing me your acoustic guitar, Fonseca!“ Nur: Wo will er musikalisch hin? Viel Black Metal ist wohl drin (verzerrte Kreischvocals und gelegentlich beschwörendes Murmeln), ein bisschen Industrial, verträumte Akustikgitarren und im ersten von vier Songs (natürlich alle mit extremer Überlänge) ein sich seltsam fehl am Platz anhörendes Metalcore-Riff. Das klingt alles nicht schlecht, aber leider ziemlich ziellos, verkopft, verworren und zu zerrissen, um so emotional zu sein, wie es gemeint ist.
Und leider krankt das ganze Album an einem furchtbaren Sound. Gitarren, Drums und Gesang klingen völlig verwaschen, dumpf und zahnlos, die Akustische hat weder Mitten noch Bässe abgekriegt, dafür ist sie im Mix viel zu laut. Also, für die Zukunft: Ein paar Mitstreiter suchen, die dabei helfen, die Ideen zu ordnen. Geld in eine vernünftige Aufnahme investieren. Zweites Album rausbringen. Das könnte dann nämlich ziemlich cool werden...
Utopian. Hope. Dystopian. Nihilism - Pact With Solitude
Stil (Spielzeit): Black Metal / Progressive (58:28)
Label (VÖ): Unsigned (2.5.2011)
Bewertung: 5/10

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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