Goatwhore – Blood For The Master Tipp

Goatwhore-Blood-for-the-Master

Stil (Spielzeit): Black / Thrash Metal (38:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (24.02.12)
Bewertung: 8 /10

Gleich zu Anfang kurz und knapp auf dem Punkt gebracht: Die neue Scheibe von GOATWHORE ist einfach der helle Wahnsinn. Ich liebe diesen dreckigen, fetten Sound der so schön roh klingt, derbe abgeht und einfach nur als pure fucking Metal auf den Punkt zu bringen ist. GOATWHORE sind eine seit Ende der Neunziger agierende Vier-Mann Truppe aus Amerika und spielen einen, von VENOM und BATHORY inspirierten, genialen, knackigen Mix aus Black Metal und Thrash Metal der alten Schule. GOATWHORE sind eine der wenigen Bands, die von mir aus ihren verruchten Schuh bis zur Metalrente durchziehen können, ohne auch nur annähernd an Faszination und Genialität zu verlieren.

„Blood for The Master" startet mit einem Blastgewitter, und auch für die restlichen knapp vierzig Minuten gehen GOATWHORE eigentlich nie vom Gaspedal und servieren uns bissigen Krach der ganz alten Schule. Hier wird kompromisslos durchgezogen, mit Double Bass Attacken, fetten, tiefgestimmten Gitarren, krächzigem und teilweise gutturalem Gesang. Bassist James Harvey muss fette Schwielen an den Händen haben, da er wirklich durchgehend den Sound druckvoll unterstützt und nicht nur hier und da mal ein tiefes Tönchen abdrückt.

„Blood For The Master" zieht einen nach unten in den Untergrund, jenseits des kapitalistischen Mainstreams und jenseits von Gut und Böse. Eine garstige Hetzjagd durch die Welt des „richtigen" Metal. Wenn GOATWHORE in „Judgement Of The Bleeding Crown" die offenen Black Metal Riffs auspacken, sind sie besonders gut und katapultieren uns direkt in den giftigsten Höllenschlund. Ein Orkan von einem Song!

Im folgenden Intro von „Embodiment For The Bitter Chaos" ziehen GOATWHORE mit einem Mix aus Akustikgitarre und E-Gitarrensolo in die Schlacht, Old School Fans gehen spätestens bei diesem Song unkontrolliert steil. Der Rumpelbass entfesselt ein wahres Donnerwetter, knatternder Double Bass, gigantisch dichte Riffs und dynamische Soloergüsse, während Louis Benjamin Falgoust krakeelt wie der Beelzebock persönlich.

Auch wenn die Texte durchgehend von Tod und Satanismus und nicht von Bier und Pöbel handeln, GOATWHORE können ihre Punkattitüde nicht verleugnen und streben das auch gar nicht an. „Blood For The Master" hat was von einer Rebellion, einem musikalischen Aufstand gegen die neumodischen Stilblüten und Elektrospielereien. Dabei wirkt der Sound von GOATWHORE keine Sekunde konstruiert oder gar inszeniert. Man kauft GOATWHORE über die gesamte Spieldauer ab, dass das genau die Mucke ist, die sie selbst geil finden und die zu hundert Prozent ihr Verständnis von Metal und der gesamten Attitüde drum herum spiegelt.

Schön, dass es so was noch gibt und auch diese Art von Metal nicht tot zukriegen ist.

Anspieltipps: "An End To Nothing" und "Embodiment Of This Bitter Chaos"