Außerwelt - Transitions (EP) Tipp

Außerwelt - Transitions (EP)

Um das „Post“ vor den Black Metal zu bekommen, muss man sich schon ein bisschen anstrengen. So wie AUßERWELT, die hier mit ihrer zweiten EP „Transitions“ ein Lehrstück intensiver Musik geben. Welche Fehler machen die Jungs aus Münster also nicht? Sie verpennen ihre Spielzeit nicht im Midtempo. Sie verwechseln hypnotischen Sog nicht mit lähmender Wiederholung. Sie basteln keine billige Laut-Leise-Dynamik aus Blasts und Akustik-Parts.

Stattdessen vermischen AUßERWELT überaus geschickt diverse Einflüsse, ohne dass die Basis dabei unkenntlich wird. Die Basis ist Black Metal mit Blasts, singenden Gitarren und (nicht sehr hohen) Screams. Hinzu kommt eine Neigung zum Death Metal – hörbar in vielen hart groovigen Parts und finsteren Growls. Ohne jemals soft zu werden, gibt es bei AUßERWELT auch sehr viele Post Rock-Einflüsse, die an die ebenfalls aus Münster stammenden LONG DISTANCE CALLING erinnern und in der Schwärze den ein oder anderen Lichtstreif aufblinken lassen. Diese hoffnungsvolle Komponente lässt vermuten, dass die Band auch mit Post Hardcore was anfangen kann.

"Transitions" hat keinen schwachen Moment

Sehr deutlich wird das im Song „Vernal Equinox“. Statt der Black Metal-typischen Stichsägen-Melodien spielt die Gitarre klare, einzelne Töne in die schwarze Raserei – ein schöner Kontrapunkt. Tatsächlich gibt es in den vier Stücken auf dieser EP keinen schwachen Moment. AUßERWELT sind sehr versierte Songwriter und haben mit „Transitions“ ein emotional intensives kleines Genre-Highlight veröffentlicht. Die EP gibt es bei Spotify, aber wer fair ist, lässt AUSSERWELT ein paar Euro auf ihrer Bandcamp-Seite da.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...