Trimonium - Son Of A Blizzard


Review

Stil (Spielzeit): Black / Pagan (44:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Soulfood (18.5.07)
Bewertung: Eine Waffe gegen den Klimawandel. [8/10]
Link: http://www.trimonium.net/

Die  Industrienationen der Erde haben nach den penetrant nervigen G8-Gipfel-Protesten, der ewigen Miesmacherei zahlreicher Umweltgruppen und Rufschädigenden Klimawandel-Berichten der Vereinten Nationen endlich wieder einen Grund zur Freude. TRIMONIUM klingt zwar eher nach einem ungesunden Cocktail aus Kryptonit, angereichertem Uran und waffenfähigem Plutonium und wäre damit nicht gerade für eine Rettung der Welt geeignet, doch hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich eine hoch gelobte deutsche Band, die mit ihrem zweiten Album in den Startlöchern steht. Die knappe dreiviertel Stunde schmeckt nach Permafrostboden, frischem Schnee, Kiefernharz und eisigen Winden.  

TRIMONIUM knüpfen an den rohen, eisigen Schwarzmetall der norwegischen Veteranen an, streuen dabei aber harmonische Gitarrenmelodien dazwischen, die dank des dominanten Schlagzeuges nicht peinlich oder deplaziert wirken; für wenige Sekunden kann man sogar Soli erahnen. Die eingängigen Melodien und der hohe, gekeifte Gesang schaffen eine pechschwarze Kälte, wie sie authentischer kaum sein könnte. Selbst wenn der Gesang ausnahmsweise klar daherkommt, was nun wirklich nicht oft der Fall ist, so macht die Band immer noch eine extrem gute Figur.
Mir ist ein Rätsel warum die acht Stücke überhaupt so vielfältig klingen, denn eigentlich sind kaum merkliche Unterschiede auszumachen. Doch von Langeweile fehlt jede Spur, während die vier Krieger ein Dorf nach dem anderen in Schutt und Asche legen. 

Das TRIMONIUM ist ein recht seltenes Element, denn wohingegen andere Elemente mit Kitsch, zu gewaltigem musikalischem Traditionalismus oder gar pseudopolitischem Rassistengeschwätz verunreinigt sind ist das TRIMONIUM, neben den hervorragenden Eigenschaften im Bezug auf die Energiegewinnung, von Natur aus das kälteste der Menschheit bekannte Material. Es besteht also noch Hoffnung auf einen ewigen Winter, so grim und frostbitten, dass sich einem die Nackenhaare sträuben.