Supreme Lord – Father Kaos

Supreme Lord Father Kaos

Stil (Spielzeit): Death Metal (31:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Witching Hour (25.11.11)
Bewertung: 6/10

http://www.myspace.com/supremelordpoland

Eine steile Karriere sieht anders aus, aber die Polen bleiben schon seit über fünfzehn Jahren am Ball. Einige Demo-Scheibchen mit mehreren Jahren Abstand und ein Besetzungskarussell, was sich ziemlich flott dreht, führten zu einer Menge an Hürden, die nach Bocksprüngen und Stolpern überwunden wurden. Und so gebar die aktuelle Truppe ihren zweiten Silberling, den sie nun auf Weltreise schickt.

Bei dem Gegrunze bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Einstiegssatz „Stop The Silence" lautet, aber passen würde es auf jeden Fall – und nicht nur, weil der erste Song diesen Titel trägt. Ein Intro brauchen die Polen jedenfalls nicht; hier wird sofort das Pulverfass aufgemacht und die Zündschnur ist weniger als einen Millimeter lang. Heftig fieses Riffing, Gesang aus der unteren Magengegend und rohe Drums im ICE-Tempo, so sollte sich eine Salve ordentliches Todesblei anhören.
Doch nicht nur in „The Be(a)st Is From Hell" zeigen die Herren, dass es sich gehört, dem höchsten Gott einen fetten Groove vor die Füße zu legen. In punkto Geschwindigkeit und rhythmische Untermalung (dieses Wort passt bei dem Geprügel eigentlich überhaupt nicht) wird also im Vergleich zu SOTAJUMALA durchaus abgewechselt.
Und doch nutzt sich das Hacken und Sägen irgendwie mit der Zeit etwas ab. Zwar bauen die Jungs in „Shame Ov God" zum Beispiel mal ein thrashiges Solo ein, doch lockert dies nur kurzzeitig die Ballerei auf. Mit einem Bier einsam an der Theke sitzend lässt sich der Kopf prima gegen den Glasrand hämmern, doch auf Dauer könnten die Kanten Spuren in der Stirn hinterlassen, die immer weiter vertieft werden, ohne dass man es merkt.

Als Bonbon wurden an die neun Songs noch zwei Demo-Liedchen drangeheftet, von denen eines ein nettes BLASPHEMY-Cover ist, klangtechnisch kommen die Stücke jedoch wie eine Baustelle rüber, so dass ein paar Minuten mehr oder weniger den Kohl nicht fett machen. Ein weiteres Leckerli ist ein Video zu dem Eröffnungs-Song, das gelungen Live-Bilder mit bösen anderen Bildchen vermixt – allerdings in nicht gerade überwältigender Bildqualität.
Alles in allem bieten die Polen solide Kost mit ruppigem Sound, doch auf die Albumlänge gesehen fehlt doch etwas der Pep, um den Eintopf langfristig schmackhaft zu machen.

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