Stil (Spielzeit): Death Metal (56:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Prosthetic Rec./Soulfood (24.10.08)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/bookofblackearth
Auch wenn man vom Schriftzug der Band auf schwarz-metallische Düster-Mucke schließen könnte, befinden sich BOOK OF BLACK EARTH musikalisch doch recht deutlich in der Todesblei-Ecke. Die seit fünf Jahren aktiven Amerikaner zeigen mit ihrer zweiten Scheibe das Konzept der versteckten Astrologie im Christentum auf.
Schwermütig walzt ein Intro in doomiger Langsamkeit daher, doch als der Herr Axler den Marsch auf der Snare vorgibt, stutze ich leicht. Aber abwarten, was da auf uns zukommt. Und wirklich: Die Trommel, die dem Mann an der Schießbude zwischen den Beinen steht, hat gewisse klangliche Ähnlichkeiten zu einem recht populären Album namens „St. Anger“. Damit soll keiner sofort abgeschreckt werden, und doch ist es ein immer wieder auffallendes Merkmal der ansonsten kräftig ballernden Geschütze.
Mittels zurückhaltender Keyboards wird dem aggressiven Geholze manchmal sphärisch eine andere Farbe gegeben. In „Cult Of Dagon“ nehmen die Leute aus Seattle den Fuß von der Tempo-Maschine und planieren mit aller Macht die Gegner nieder. Ein interessantes Element sind auch die teilweise eingesetzten doppelten Mundlaute von harten Growls gemischt mit tragisch halb-cleanem Gesang.
Fast hymnisch wird es in „From Heaven“, welches nach einer Einleitung der Synthies größtenteils im Midtempo die AMON AMARTH der etwas anderen Art darstellt. Es wird selten solistisches der Klampfer dargeboten, was aber von den Keyboards und melodischem Riffing aufgefangen wird.
Zwischen rüdem Geknüppel fallen immer wieder diese melodischen Riffs auf, die den Spaßfaktor erhöhen, der leider ab und zu durch die Snare wieder etwas zunichte gemacht wird. Manch einer mag den von mir verfechteten Trommelsound als Bollwerk gegen kreative Innovativität sehen. Doch bin ich der letzte, der künstlerische Freiheit nicht respektieren will, weshalb mir solches Geklöppel aber trotzdem nicht immer gefällt, auch wenn es durchaus in manchen Passagen passend klingt oder nicht sehr stark in Erscheinung tritt.
Von „Horoskopus“ kann man sich amtlich den Hosenboden versohlen lassen. Dabei haben BOOK OF BLACK EARTH aber auch einige gemütliche Stellen eingebaut und mit im Hintergrund gehaltenen Synthies Fingerspitzengefühl im Hartwurstsektor bewiesen. Nicht so straight wie BOLT THROWER, aber auch nicht so melodiös wie neuere HYPOCRISY, so brutal und doch atmosphärisch dröhnt es über den Ozean zu uns.
Manuel
"Größtenteils harmlos."