Mechanism – Inspired Horrific



Stil (Spielzeit): Technical Death Metal (41:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (Frühjahr 2009)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.myspace.com/mechanismarmy

Wenn ich hier den Namen Gene Hoglan erwähne, wird der ein oder andere sich vielleicht fragen: Wer soll das denn sein? Für diejenigen füge ich hinzu, dass dieses Tier eines Drummers für einen Herrn namens Devin Townsend in dessen Privat-Projekt und dessen Band STRAPPING YOUNG LAD tätig war und ist (wobei SYL mittlerweile aufgelöst wurden).
Als zweite prägnante Person von MECHANISM möchte ich Monsieur Chris Valagoa benennen, der sich auch unter „The Heathen" rufen lässt. Dieses Gesangsphänomen ist bekannt durch die verrückte Truppe ZIMMERS HOLE und schreit hier virtuos das Mikro im Auftrag des ersten Albums von MECHANISM an.

Ziemlich technisch knüppelt und schreddert die kanadische Kapelle im Opener los, in dem man schon eine interessante Mischung aus SYL, ZIMMERS HOLE und THE FACELESS geboten bekommt. Die Merkmale der oben bestimmten Musiker sind schnell wieder zu erkennen. Das tighte Drumming, welches auch leicht mit einer höheren Anzahl an Breaks und Abwechslung zurecht kommt, ist ebenso erkennbar wie die abgefahrenen Schreie, die Growls und diverse Gesangsvariationen, die im folgenden noch mehr auftreten werden.
Neben schrägen Harmonien und Nintendo-artigem Gedudel gibt es auch freundliche Gitarrenläufe zu hören. „Hall of the Gods" hat zwar ein Intro, wie es NILE nicht anders machen würde, doch den anschließenden Song könnte man teilweise auch gut in eine harte Power-Metal-Schublade stecken.
Die soeben gegebene Darstellung bezieht sich zwar erst auf die ersten drei Stücke dieses Albums, aber wenn ich ausführlicher vorgehen würde, käme ich in meinen Beschreibungen der Details kaum an ein Ende.
Bei den zehn Tracks kann man sich des Öfteren ziemlich technische Todessalven vorstellen. Trotzdem lassen sich zwischen Blastbeats und anderem Gehölz auch melodische oder rockige Elemente entdecken, die aber nicht in Trivialitäten abdriften. Durch einen sehr häufigen Wechsel von Tempo, Rhythmus und auch allgemeiner Spielart in einem Song, ist erstens das „technisch" berechtigt. Zweitens gibt es kaum eingängige Passagen zu finden. Dies soll aber nicht als Manko gelten, da die Song-Strukturen bei noch härteren Genossen wie BENEATH THE MASSACRE auch nicht immer sehr leicht zu erkennen sind.

Ein bisschen zwiespältig bin ich schließlich bei MECHANISM auch nach mehreren Durchläufen noch. Wenn man den Maßstab von ZIMMERS HOLEs Spaßelementen nimmt und ihn mit einer Härtegradsteigerung verknüpft, kommt man ganz gut auf die Ebene dieser Bande. Spielerisch über jeden Zweifel erhaben, rocken die Burschen reichlich komplex durch die kanadischen Wälder.
Doch kann diese vermeintliche Unstrukturiertheit und permanente Variabilität auch ein bisschen Verwirrung stiften. Will heißen: Wer es brutal, technisch anspruchsvoll und an einigen Stellen verrückt mag, sollte die Ohrläppchen spitzen, auch wenn in meinen Augen die Songs einzeln teilweise besser funktionieren als im „Gesamt-Zusammenhang".

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